Musicalverfilmungen Nachschlag

Playlist

Ensemble – I Hope I Get It (A Chorus Line/Soundtrack Version)
Deborah Kerr, Yul Brunner – Shall We Dance (The King and I)
Marni Nixon – I Feel Pretty (West Side Story)
Julie Andrews – My Favorite Things (The Sound of Music)
Murray Head – Jesus Christ Superstar (Jesus Christ Superstar)
Olivia Newton-John & John Travolta – You’re The One That I Want (Grease)
Tim Curry – Sweet Transvestite (Rocky Horror Picture Show)
Ensemble – One (Rehearsal) (A Chorus Line/Soundtrack Version)
Helena Bonham Carter – By The Sea (Sweeney Todd)
Beyoncé Knowles, Sharon Leal, Anika Noni Rose – One Night Only [Disco Version] (Dreamgirls)
Steve Harley & Sarah Brightman – The Phantom Of The Opera (The Phantom Of The Opera)

The King and I (Musical 1951, Film 1956)

„The King and I“ oder „Der König und Ich“ ist ein Musical aus dem Jahr 1951 und stammt aus der Feder von Richard Rodgers, der insgesamt 50 Musicals geschrieben und auch an über 40 Film- und TV-Produktionen mitgewirkt hat. Seine Musik wurde übergreifend in fast 300 Produktionen verwendet. Die Liedtexte stammen von Oscar Hammerstein II, mit dem Rodgers für 11 Musicals das Team Rodgers & Hammerstein gebildet hat. Das Musical basiert auf Margret Landons Roman „Anna und der König von Siam“ aus dem Jahr 1944, dem wiederum die Memorien von Anna Leonowens zu Grunde liegt, die in den frühen 1860er Jahren die Gouvernante von König Mongkuts Kindern war.

Yul Brunner, der den König sowohl in der Broadway Premiere als auch im Film von 1956 spielte, erhielt für diese Rolle sowohl den Tony als auch den Oscar für den besten Hauptdarsteller. Obwohl das Musical um Anna aufgebaut ist und Deborah Kerr in fast allen Nummern mitsingt, ist der König der Star des Stücks. Brunner machte den König zu seinem Lebenswerk. Er spielte die Rolle nicht nur bei der Uraufführung und im Film, sondern wirkte auch als König in der 13teiligen Fernsehserie von 1972 mit, und ging später mit dem Stück und Ensemble auf eine mehrjährige Tournee. Insgesamt spielte Brunner den König von Siam 4625 mal – zuletzt 4 Monate vor seinem Tod im Jahr 1985 – wofür er noch zu Lebzeiten einen Ehren-Tony erhielt. Der Stoff wurde 1946 erstmals verfilmt. Rex Harrison, der den König spielte, war auch für das Musical vorgesehen, musste aber wegen eines anderen Engagements ablehnen.

Der Film hat 5 Oscars gewonnen und zwar für bester Hauptdarsteller, Beste Art Direction, Bestes Kostüm, beste Sound-Recording und Bestes Musical bzw Scoring of a Musical. Zusätzlich gab es noch 4 weitere Nominierungen für beste Hauptdarstellerin, Beste Regie, Beste Kamera und bester Film. Den hat damals dann aber „In 80 Tagen um die Welt“.

Sowohl Rita Moreno als auch Deborah Kerr hatten beim Gesang Unterstützung. Leona Gordon verstärkte die Stimme von Rita Moreno und Deborah Kerr wurde beim Gesang komplett durch Marni Nixon ersetzt.

Das Budget des Films waren nach einer Schätzung 4,5 Mio $ und damit das 10-fache des Original Musical-Budgets.

West Side Story (Musical 1957, Film 1961)

Die West Side Story war ursprünglich die East Side Story. 1947 entstand die Idee ein modernes Romeo und Julia als Musical zu realisieren, dessen ursprünglicher Plot zwischen einer irisch-katholischen und einer jüdischen Familie in der Lower East Side stattfinden sollte.
Die Musik stammt von Leonard Bernstein, die Liedtexte sind das Erstlingswerk von Stephen Sondheim, der später noch für viele weitere Musicals berühmt wurde. Das Musical brachte es auf 732 Broadway Shows, bevor es auf Tour ging. In London war das Stück noch erfolgreicher und viele internationale Ableger folgten. Nominiert für 6 Tonys gewann West Side Story nur die Trophäen für die beste Choreographie und bestes Bühnenbild.

Als Film gewann er 10 Oscars aus 11 Nominierungen, unter anderen den für die beste weibl. Nebenrolle für Rita Moreno, die damit die erste Lateinamerikanerin mit der Auszeichnung war.
Für den Film wurden ein paar Änderungen vorgenommen. Neben einer neuen Reihenfolge und Umbesetzungen der Gesangsnummern, wurde „America“ als Zwigesang zwischen den Jungs und Mädels der Sharks angelegt. Im Musical singen nur die Frauen.
Natalie Wood konnte für die Rolle der Maria eigentlich nicht gut genug singen, war aber optisch und schauspielerisch die Idealbesetzung. Ihr Gesang wurde nachträglich entfernt und durch die Stimme von Marni Nixon ersetzt. Wood hat ihr Leben lang aber behauptet sie hätte selber gesungen und dies auch in späteren Filmen immer wieder beweisen wollen (Das große Rennen rund um die Welt). Richard Beymer als Tony (auch bekannt als Benjamin Horne aus Twin Peaks) wurde gesanglich durch Jim Bryant ersetzt. Für die Rolle des Tony war ursprünglich Elvis Presley die Wunschbesetzung, aber sein Manager hat abgelehnt.

Der Film hat sagenhafte 10 Oscars gewonnen und hält damit nach wie vor den Rekord für ein Musical. Trophäen gab es in den Kategorien bester Hauptdarsteller, beste Hauptdarstellerin, Beste Regie, Beste Kamera, Beste Art-Direction, Bestes Kostüm, Bester Sound, Bester Schnitt, Bestes Music bzw Scoring of a Musical und Bester Film. Nur beste Drehbuch-Adaption ging nicht an West Side Story, sondern an Das Urteil von Nürnberg.

Auch hier wurden wieder die Schauspieler durch andere Sänger unterstützt bzw. komplett ersetzt. Und auch hier trat Marni Nixon wieder in Erscheinung, zumindest hinter dem Mikrofon und ersetze dieses Mal Natalie Wood beim Gesang. Sie hat aber auch Rita Moreno bei einem Lied als Sängerin ersetzt. Für diese Leistungen forderte sie damals einen Anteil an den Einnahmen aus dem Film-Album. Eine Forderung, der das Studio nicht nachkam.

West Side Story war übrigens der erste Film jemals, bei dem der Oscar für beste Regie an zwei Regisseure vergeben wurde.

The Sound of Music (Musical 1959, Film 1965)

„The Sound of Music“ ist das letzte Werk des Teams Rodgers & Hammerstein, da Hammerstein kurz nach der Premiere verstarb. Das Musical basiert auf der erfolgreichen Autobiographie der Trapp Familie, die bereits 1956 mit dem deutschen Heimatfilm „Die Trapp Familie“ verfilmt wurde. Am Broadway wurden bis 1963 1443 Vorstellung gegeben, im Londoner West End gab es sogar 2385. Aus 9 Nominierungen gewann The Sound of Music 5 Tonys, unter anderem den für das beste Musical.

The Sound of Music zog mit 5 Oscars aus 10 Nominierungen nach, auch hier inkl. den für den besten Film. In der weiblichen Hauptrolle ist die junge Julie Andrews zu sehen, die ein Jahr zuvor als Mary Poppins zu Weltruhm kam. Sie begann ihre Karriere 1947 in London als Musicaldarstellerin und wurde nach ihrem Wechsel in die USA 1955 früh von Richard Rodgers gefördert.

Bei Sound of Music, West Side Story und The King and I hat Ernest Lehmann jeweils am Drehbuch mitgearbeitet. Lehman hat immer wieder für Robert Wise geschrieben und auch immer wieder gerne Drehbücher für Alfred Hitchcock beigesteuert. Robert Wise hat übrigens auch bei Star Trek: Der Film und Der Tag an dem die Erde stillstand Regie geführt.

Das American Film Institute listet den Film auf Platz 40 der besten Filme aller Zeiten. In Österreich ist der Film übrigens nur mäßig bekannt.

Als der Film in Südkorea in die Kinos kommt ist er überaus erfolgreich und wird bis zu 5mal am Tag gezeigt. Ein Kinobetreiber wollte noch mehr Publikum anlocken und zeigte den Film noch öfter. Dass er das auch zeitlich schaffte, schnitt er alle Musical Nummern aus dem Film.

Funfact
In der Serie „Will & Grace“ ist „The Sound of Music“ das gemeinsame Guilty Pleasure und in der letzten Folge gehen alle als Filmfiguren verkleidet in eine Vorstellung.

Jesus Christ Superstar (Album 1969, Musical 1970, Film 1973)

Jesus Christ Superstar war der Durchbruch von Komponist Andrew Lloyd Webber und Texter Tim Rice. Sie entwickelten und veröffentlichten die Rock Oper als Konzeptalbum, noch bevor es als Musical am Broadway uraufgeführt wurde. Auf dem Album wird Jesus von Ian Gillan, Sänger von Deep Purple, gesungen. Der Counterpart des Judas singt Murray Head, der später mit „One Night In Bankog“ einen Welthit hatte, der übrigens aus dem Musical „Chess“ stammt, von den männlichen ABBA-Mitgliedern komponiert und ebenfalls von Tim Rice getextet.

Die Show lief für 711 Vorstellungen am Broadway und über 8 Jahre in London. Die New Yorker Inszenierung war allerdings nicht im Sinne der Schreiber. Laut Webber war die Premiere die schlimmste Nacht seines Lebens und die Bühnenshow nur eine vulgäre Travestie. Für 5 Tonys nominiert ging das Musical leer aus.

Rocky Horror Picture Show (Musical 1973, Film 1975)

Die „Rocky Horror Show“ stammt komplett von Richard O‘Brian, der später im Film auch die Rolle des Dieners Riff Raff spielt. Die Uraufführung war 1973 im Londoner Royal Court Theater und lief für 7 Jahre ununterbrochen, aber in verschiedenen Theatern über die Stadt verteilt. Die erste Aufführung in den USA fand 1974 in Los Angeles statt und blieb dort immerhin für 9 Monate im Programm, während der anschließende Umzug zum Broadway mit 45 Aufführungen floppte. Tim Curry, der sowohl in der Uraufführung als auch im Film die Hauptrolle Frank N. Furter spielt, ist so sehr auf diese Rolle fixiert worden, dass er irgendwann begann Fragen zu Rocky Horror nicht mehr zu beantworten und Interviews sofort abzubrechen, sobald es zur Sprache kam.

Die Filmvorstellungen sind immer ein Happening für Fans. Kostümiert und ausgerüstet mit Requisiten wird eine Choreografie durchgezogen, die sich über die Jahre bis heute gehalten hat. In der Regenszene schießen die Zuschauer der letzten Reihe mit Wasserpistolen, während der Rest des Saals Zeitungen über den Kopf hält. Als Riff Raff erstmals das Tor öffnet, ruft das Publikum „Say Hello, Riff Raff“ worauf hin er natürlich „Hello“ sagt. Und der Time Warp wird selbstverständlich auf allen Plätzen mitgetanzt.

Währen der Szene als Barry Bostwick mit der Hand auf den Tisch schlägt, trifft er aus Versehen den Handrücken von Susan Sarandon. Ihre Reaktion ist entsprechend echt. Außerdem haben die Set-Designer beim Bau des Labor-Sets vergessen eine Tür einzubauen. So muss Dr.Scott die Wand eintreten bei seinem ersten Auftritt.

Tim Curry, Richard O´Brien, Patricia Quinn and Nell Campbell haben bereits auch im Musical ihre entsprechenden Rollen gespielt. Es ist übrigens auch überliefert, dass Tim Curry die Stimmlage von Frank-N-Furter nach der Stimme von Queen Elizabeth formte.

Grease (Musical 1971, Film 1978)

„Grease“ wurde von Jim Jacobs and Warren Casey geschaffen und basiert auf den persönlichen Erlebnissen der Komponisten an einer Chicagoer High School. Daher hatte die Urversion auch Premiere in einem Club in Chicago. Diese erste Version war rotzig, vulgär und aggressiv und wurde massiv geändert, bevor man überhaupt Verträge für den Broadway schließen konnte. Die Figuren sollten symphatisch und nicht beängstigent sein. Diese gesäuberte Version brachte es auf 3388 Vorstellungen innerhalb von 8 Jahren. Während dieser Zeit wurde die Besetzung häufig geändert. Neben Barry Bostwick (Brad aus der Rocky Horror Picture Show), spielten unter anderem auch Richard Gere, Patrick Swayzey und auch John Travolta die Rolle des Danny auf der New Yorker Bühne.

Der Welterfolg „You‘re the one that I want“ ist einer der Songs, der extra für den Film geschrieben wurde. Bis heute ist der Song nicht Teil der offiziellen Bühnenshow, weshalb der Einsatz immer im Ermessen des Regisseurs liegt.

Genau wie Jesus Christ Superstar, gab es lediglich eine Oscar-Nominierung und keinen Gewinn.

Für die Rolle der Sandy war auch mal Carrie Fisher im Gepräch und Randal Kleiser besuchte sogar einmal das Set von Krieg der Sterne, um Fisher in Aktion zu sehen, konnte sich aber nicht entscheiden und suchte weiter. Das Ergebnis kennen wir.

Ein paar Jahre später, nämlich 1982 kam die Fortsetzung Grease 2 ins Kino, mit einer damals 24jährigen Michelle Pfeiffer.

John Travolta und auch Jeff Conaway haben bereits im Musical Grease am Broadway auf der Bühne gestanden und sich dann bei den Dreharbeiten zur Film-Version wieder getroffen.

Der Film hat ca. 6 Mio USD gekostet und bis heute 181 Mio USD eingespielt.

A Chorus Line (Musical 1975, Film 1985)

Das Musical „A Chorus Line“ von 1975 stammt von Marvin Hamlisch mit Texten von Edward Kleban. Die minimalistische Präsentation auf einer nackten Bühne und das Fehlen echter Hauptcharaktere entsprach nicht dem Bild einer großen Broadway Produktion. Umso überraschender war der Erfolg mit 6137 Vorstellungen, 9 Tony Awards und dem Pulitzer Preis für Drama. Bis Cats hielt A Chorus Line den Rekord des längst laufenden Musicals am Broadway und rangiert bis heute auf Platz 6.

In einem TV-Interview sagte Regisseur Attenborough es ginge um ein paar junge Talente, die irgendwie ins Showbuisness wollten. Tatsächlich geht es aber um erfolglose Tanzveteranen, die um einen letzten Job kämpfen. Kelly Bishop, Teil der ersten Broadway-Besetzung, nannte Attenborough einen Idioten und gab ihm die Schuld für den Misserfolg des Films.

Regie führte Richard Attenborough, der auch gerne mal schauspielert, wie beispielsweise in Jurassic Park von 1994. Bei Chorus Line ist allerdings Michael Douglas der Star des Films. Hier wurde kurzzeitig auch mal darüber nachgedacht, ob die Rolle nicht durch John Travolta besetzt werden sollte.

Laut Attenborough hat Madonna für eine Rolle vorgesprochen, wurde von ihm aber abgelehnt.

Es ist überliefert, dass in der Broadway-Version Cassie in den ersten Aufführungen KEINEN Job bekommt. Nach ein paar Aufführungen wurde das geändert und seitdem gab es für die Schauspielerin immer Standing Ovations.

Der Film war KEIN Erfolg und spielte nur 14 Mio USD ein, bei einem Budget von 25 Mio USD.

Sweeney Todd (Musical 1979, Film 2007)

Sweeney Todd basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von 1973, das wiederum auf einer Londoner Legende fußt, die erstmals 1846 als Fortsetzungsgeschichte veröffentlicht wurde. Heute ist man sich ziemlich sicher, dass es sich um reine Fiktion handelt.
Das Musical stammt von Stephen Sondheim und gewann den Tony für das Beste Musical. Obwohl das düstere und blutige Stück von der Kritik ziemlich zerrissen wurde (kein schöner Abend mit der Familie), wurde es am Broadway 557 mal aufgeführt. Erst nach der Absetzung in New York wurde Sweeney Todd auch in London gespielt. In der New Yorker Uraufführung wurde Mrs. Lovett von Angela Lansbury gespielt, die bei uns vor allem für die Hauptrolle in „Immer wenn sie Krimis schrieb“ bekannt ist.

In einer Nebenrolle ist Sacha Baron Cohen – auch als Borat bekannt – zu sehen. Bei seinem Casting war es so scharf auf die Rolle des Pirelli, dass er fast das ganze Musical vorgesungen hat. Regisseur Tim Burton war schon nach den ersten Zeilen klar, dass Cohan perfekt für die Rolle ist, aber er genoss die Show zu sehr, um ihn zu unterbrechen.
In der Vorproduktion war man sich nicht sicher, ob man alle Schauspieler auch singen lassen sollte, da einige der Stücke sehr anspruchsvoll sind. Helena Bonham Carter erzählte beispielsweise, dass es für sie anfangs unmöglich war „By The Sea“ zu singen, weil die ersten Strophe quasi ohne Pause in einem Stakato gesungen wird und sie nicht zum Einatmen kam.

Es ist Johnny Depp´s zweites Musical, aber das erste, in dem er singt. Für Cry Baby wurde für ihn gesungen. Depp hat als Vorbereitung für die Rolle Demos aufgenommen und mit Musikproduzent Bruce Witkin an seiner Stimme gearbeitet.

In der Original Broadway Version spielte Angela Lansbury, bekannt aus Mord ist ihr Hobby, von 1979 in insgesamt 557 Vorstellungen und gewann einen Tony Award. Der Film selbst gewann den Oskar für Best Achievement in Art Direction, Johnny Depp war nominiert für den besten Hauptdarsteller.

Ursprünglich hätte Sam Mendes Regie führen sollen und Russel Crowe die Titelrolle spielen sollen.

Dreamgirls (Musical 1981, Film 2006)

Das Musical „Dreamgirls“ von 1981 stammt von Henry Krieger und Tom Eyen und erzählt die fiktive Geschichte eines afroamerikanischen Frauentrios, das eine steile Popmusikkarriere in den 60er und 70er Jahren hinlegt. Dreamgirls brachte es von 1981 bis 1985 auf 1521 Vorstellungen und gewann 6 Tonys aus 13 Nominierungen. Die Geschichte ist an Motownkünstler wie die Supremes, James Brown und Jackie Wilson angelehnt, bleibt dabei aber immer weit genug von tatsächlichen Ereignissen entfernt. Tatsächlich gab es wegen der Parallelen immer wieder Streitigkeiten, vor allem wegen der Ahnlehnungen an Diana Ross und den Supremes. Um Klagen zu vermeiden haben Krieger und Eyen jede beabsichtigte Ähnlichkeit immer wieder abgestritten, aber Mary Wilson, eine der Gründungsmitglieder der Supremes, fand das Musical und die Ähnlichkeiten so überzeugend, dass sie ihre Autobiographie kurzerhand „Dreamgirl: My life as a Supreme“ genannt hat.

Eddie Murphy hat für seine Nebenrolle fest mit einem Oscar gerechnet. Als klar war, dass Alan Arkin die Trophäe bekommt, stürmte er noch während der Ovationen aus dem Saal und kam nicht mehr zurück.

Bei dem Film handelt es sich um das Schauspieldebüt von Jennifer Hudson, die angeblich laut Regiesseur Bill Condon jeden Tag absichtlich zu spät kommen sollte, um das divenhafte Verhalten von Effie besser zu verstehen. Sie hat für die Darstellung ihrer Rolle auch direkt den Oscar gewonnen, als beste Nebendarstellerin. Einen weiteren Oskar gab es für den besten Sound-Mix.

Es gab 6 weitere Nominierungen, nämlich für den besten Nebendarsteller, beste Art Direction, Beste Kostümdesign und drei Nominierung für den besten Song, nämlich „Listen“, „Love You I do“ und „Patience“. Wiederum eine schlechte Quote, wenn man bedenkt, dass es 6 Nominierungen gibt. Gewonnen hat 2007 übrigens Melissa Etheridge mit I Need To Wake Up aus dem Film Eine umbequeme Wahrheit.

Das Phantom der Oper (Musical 1986, Film 2004)

Das Musical „The Phantom of the Opera“ ist der größte Erfolg von Andrew Lloyd Webber. Es basiert auf dem gleichnamigen Roman von Gaston Leroux und ist Webbers erstes romantisches Musical. Das Stück wird in Her Majesty‘s Theatre London seit 31 Jahren aufgeführt, hat bereits 2010 die Marke der 10 000 Vorstellungen geknackt und ein Ende ist nicht in Sicht. Damit ist es nach Les Miserables das Musical mit der zweitlängsten Laufzeit Londons. Am Broadway spielt „Phantom“ seit 1988 und auch dort ist mit über 10 000 Vorstellungen noch nicht der letzte Vorhang gefallen. Aus 10 Nominierungen erhielt Phantom 7 Tony Awards und insgesamt über 70 Theaterauszeichnungen.

Der Film basiert auf dem weltberühmten Musical von Andrew Lloyd Webber und hat immerhin 3 Oskar-Nominierungen eingefahren, so wie auch insgesamt 154 Mio USD (Stand 2012), bei einem Budget von ca 60 Mio USD.

Webber hat für den Film insgesamt 15 Minuten neue Musik geschrieben, unter anderem das Lied Learn to be lonely, gesungen von Minnie Driver. Das Lied war dann auch für Oskar nominiert.

Der Text vom Phantom wird im Film hauptsächlich gesungen. Nur 14 Textzeilen werden gesprochen.
Und die Musik wurde durch ein 105-köpfiges Orchester eingespielt.

Anne Hathaway und auch Kate Winslet waren für die Hauptrolle vorgesehen. Die Rolle ging dann an Emmy ROssum, die damals gerade mal 17 Jahre alt war.

Das Drehbuch wurde angeblich bereits 1989 von Andrew Lloyd Webber und Joal Schumacher zusammengeschrieben.
Die Rolle des Phantoms hätte auch Kevin Spacey gehen können. Er war kurzzeitig für die Rolle angedacht.

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