Nachschlag zu Natalie Portman

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folgt bald

Black Swan

Mit Black Swan ist Natalie Portman wohl in die Riege der besten Darstellerinnen aufgenommen worden. Sie hat für ihre Darstellung der Nina Sayers den Oskar mehr als verdient. Sie spielt gnadenlos gut und die meisten anderen an die Wand.

Mit Mila Kunis, Vincent Cassel und einer leicht durchgeknallten Winona Ryder ist der Film aber auch wirklich gut besetzt und ist absolut sehenswert. Regie führte damals Darren Aronofsky. Wem der Name jetzt nichts sagt, er hat auch The Fountain oder Reqieum for a Dream umgesetzt. Aronofsky bezeichnet den Film übrigens als psychologischen Horror-Film. Womit er nicht ganz unrecht hat, auch wenn die grundsätzlichen Elemente eines Horrorfilms fehlen.

Natalie Portman und Mila Kunis haben für diesen Film extra Ballett-Unterricht bekommen. In der Eröffnungsszene des Films sieht man Nina Sayers tanzen. 23 Sekunden aus diesem Tanz sind von Portmans Tanzdouble. Der Rest, inklusive dem en pointe zum Schluss, sind von Portman selbst. En pointe ist das, wenn die Tänzerinnen auf den Zehenspitzen stehen. Der Moment, bei dem vom Zuschauen Schmerzen bekomme. Mila Kunis meinte in einem Interview, dass sie für den Film 10 Kilo abgenommen hat. Das erreichte sie mit einer Mischung aus komplett nichts essen und Kettenrauchen. Sollte ich vielleicht auch mal probieren.

Der Soundtrack stammt vom Engländer Clint Mansell, der von 1986 bis ’96 Kopf der Alternative Rock Band Pop Eat Itself war. Nach 5 Alben und 2 Top 20 UK Albenplatzierung wandte er sich der Filmmusik zu, zog nach LA und schrieb 1998 die Musik für den Film Pi, dem bis heute weitere 50 Soundtracks für Filme, Serien und Video Spiele folgten.

Für die Musik von Black Swan hat Mansell Tschaikowsky sehr genau auf die Finger geschaut und die Klangwelt der Ballette sehr genau rekonstruiert. Der Film ist natürlich durch „Schwanensee“ geprägt, aber so wie die Grenzen zwischen Wahn und Realität verwischen, bewegt sich die Musik fast übergangslos zwischen Mansell und Tschaikowsky.

Beim Film lohnt es sich auf alle Spiegel und reflektierende Flächen zu achten.

Heat

Mit 14 Jahren spielt Natalie Portman in HEAT mit, einem Gangsterfilm aus dem Jahr 1995 mit Al Pacino und Robert De Niro. Der Film ist mit 2 Stunden und 50 Minuten durchaus langatmig und die Story hätte ruhig etwas gestraft werden können.
Und was der Erzählstrang mit Portman im Film soll, ist mir auch nicht so ganz klar, denn die eigentliche Story bringt es nicht weiter. Portman selbst ist vielleicht auch nur 10 Minuten im Film zu sehen. Ich gebe zu, dass ich dachte, ihr Rolle sei größer. Aber war sie halt nicht.

Amy Brenneman, die die Rolle der Eady spielt, wollte erst nicht mitmachen, weil sie den Film zu gewalttätig fand und ihr die Moral der Geschichte fehlte. Michael Mann, der Regisseur meinte daraufhin, dass sie das Skript verstanden haben und ihre Rolle perfekt verkörpern würde. Und ich finde, man sieht es ihr auch an.

Neben Val Kilmer war auch Keanu Reeves für die Rolle des Chris vorgesehen. Kilmer konnte den Film dann aber doch machen, auch wenn er mit Batman Forever beschäftigt war. Schade eigentlich, denn ich glaube, Reeves wäre besser gewesen. Die Szene mit Al Pacino und Robert de Niro im Restaurant ist nur eine von drei Szenen, die die beiden zusammen haben. Es zählt inzwischen zu einer der besten Szenen der Filmgeschichte.

Und in alter Tarantino-Manier: Die Fuck-Dichte im Film beträgt 3,2. Also alle 3,2 Minuten wird Fuck gesagt, bei einer Laufzeit von 170 Minuten sind das dann insgesamt 52 Fuck.

Der Soundtrack besteht zum einen aus Industrial Pop und zum anderen aus dem Score von Elliot Goldenthal, den unsere Gewohnheitshörer schon mal in unserer Alien-Folge gehört haben. Neben Alien 3 stammt von ihm die Musik zur ersten Verfilmung von Friedhof der Kuscheltiere, Interview mit einem Vampir und Frida. Sein sphärischer Score zu Heat fügt sich nahtlos in die Song der Einstürzenden Neubauten, Lisa Gerrard und Brian Eno ein. Erwähnenswert sind auch seine Leistungen für Bühnenstücke und Konzerte für die er unter anderem für den Pulitzerpreis nominiert wurde. Für Frida gab es den Oscar.

Garden State

Den Film hatten wir schon mal, aber das ist schon 3 Jahre her und daher okay. Hab ich so beschlossen. In unserer Sendung über Zach Braff. Er hat da Drehbuch geschrieben, den Film produziert und auch Regie geführt. An seiner Seite spielt Natalie Portman, zu diesem Zeitpunkt 22 oder 23 Jahre alt, und hier beweist sie, dass sie mit den richtigen Regie-Anweisungen durchaus in der Lage ist, hervorragend zu spielen. Ganz im Gegenteil zum Kontrastprogramm von Star Wars Episode 2. Bei dem Film denke ich immer, sie hat das Script zehn Minuten vor Drehbeginn bekommen und keine Ahnung, wo ihr Charakter hin will. Egal, es geht um Garden State. Hier spielt die Sam, eine notorische Lügnerin, die sich aber in unseren Hauptdarsteller verliebt und auch mit ihm zusammen kommt.

Die Musik zu Garden State ist wortwörtlich eine persönliche Mix-CD von Zach Braff, der die einzelenen Stücke handverlesen ausgewählt hat, weil sie für ihn eine persönliche Bedeutung haben. Die Trackliste war für ihn so wichtig, dass er sie jedem Drehbuch beilegte, das er während der der Vorproduktion verschickt hat. Am Ende waren die Lizenzkosten für die Musik einer der gröpten Posten der Gesamtproduktion.

Um die Drehgenehmigung im Flughafen zu bekommen, musste Zach Braff eine Art Bewerbungsschreiben vorlegen. In diesem legte er dar, wieso er Terminal 4 des Flughafens so sehr mag. Dass es geklappt hat mit der Bewerbung sehen wir ja im Film.

Wer sich jetzt noch an Sams Zimmer erinnern kann, weiß vielleicht noch, dass da eine Art Hamster-Wohnanlage aufgebaut war, die mehr oder minder durchs ganze Zimmer ging. Die Set-Designer brauchten 2 Tage, um das Hamster-Habitat zu bauen.
Zach Braff hat für den Soundtrack übrigens einen Grammy gewonnen.

Annihilation – Auslöschung

Der Film Annihilation, oder im Deutschen Auslöschung bringt uns neben Natalie Portman noch Oscar Isaac, Jennifer Jason Leigh und Tessa Thompson. Auch wenn ich den Film nicht wirklich als Horror-Film sehe, wird er allgemeinhin als solcher bezeichnet. Natalie Portman hatte mal gesagt, dass sie keine Horrorfilme machen würde. Glücklicherweise hat sie ihre Meinung geändert und neben diesem auch noch Black Swan gemacht.

Oscar Isaac spielt in den Star Wars Episoden 7 – 9, währen Portman in den Episoden 1 -3 zu sehen war. Lustigerweise wurden Star Wars Episode 8 und Annihilation in benachbarten Studios gedreht und so konnte Isaac seinen Trailer für beide Produktionen nutzen und wechselte zwischen den beiden Produktionen munter hin und her.

Der Film kann durchaus als etwas komplexer bezeichnet werden. Das war auch eine der Befürchtungen von Paramount, die den Film umgestalten wollten, so das Portmans Charakter sympathischer rüberkommt. Alex Garland als Regisseur des Films und auch Scott Rudin als Produzente weigerten sich gegen die Einmischung. Da Rudin Final Cut hatte, blieb der Film wie er jetzt ist.

Musikalisch haben hier wieder die Briten zugeschlagen. Ben Salisbury und Geoff Barrow loten mit ihrem Soundtrack die Grenzen zwischen Soundeffekte und Musik aus. Das Resutat ist ein Klangteppich, der an Vangelis Blade Runner erinnert und wie bei Blade Runner entfaltet der Score seine Kraft erst in Verbindung mit dem bewegten Bild.

Man sollte noch erwähnen, dass der Film die Adaption des ersten Buches der Southern Reach Trilogie ist. Da er aber alles andere als ein Kassenschlager war, kann man davon ausgehen, dass die Fortsetzungen nicht produziert werden.

Darjeeling Limited

Darjeeling Limited bescheert uns neben Natalie Portman noch Adrien Brody, Jason Schwartzman, Owen Wilson und in einer Nebenrolle Bill Murray. Regie führte Wes Anderson und genauso ist der Film auch. Und ich meine das durchaus als Kompliment.

Und weil es ein Wes Anderson ist, haben viele mal wieder ein paar Verschrobenheiten, die sie im Film und um den Film herum an den Tag legen. So hat Jason Schwartzman nie Schuhe an. Nie, auch wenn man seine Füße nicht sieht. Oder Owen Wilson: damit sein Charakter immer ein wenig hinkt, hat er eine Limette im Schuh und tritt daher nicht zu fest auf. Schwartzman, Brody und Wilson spielen die drei Brüder Francis, Peter und Jack. Sie sind benannt nach Francis Ford Coppola, Peter Bodganovich und Jack Nicholson.

Der Soundtrack ist eine Mischung aus ruhigem Classic Rock der frühen 70er Jahre und Filmmusik der gleichen Zeit aus dem indischen Raum.

Auch hier ist Natalie Portman eher in einer Nebenrolle zu sehen, aber das tut dem Film keinen Abbruch. Hervorragend gespielt von den drei Herren fühlte ich mich zumindest bestens unterhalten.

Jane got a Gun

Jane got a Gun oder auch Die Unbeugsame, wie der Film in Deutschland heißt, zeigt uns Natalie Portman in der Hauptrolle und bringt sie wieder mit Ewan McGregor zusammen, der in den ersten drei Star Wars Filmen Obi-Wan spielte. Damit es dazu kam, wurden eine Schauspieler verschlissen. Die Rolle von McGregor ist mit ihm die 5. Besetzung. Auf Grund von Verzögerungen in der Produktion mussten immer wieder neue Schauspieler gecastet werden, bis dann mal alles zusammen passte.

Wenn man sich mal so durchliest, wer alles in die Produktion des Films eingebunden war und wer mit wem etwas ein- oder ausgestiegen ist aus dem Projekt, dann grenzt es an ein kleines Wunder, dass der Film überhaupt zustande kam. Schauspieler verlassen das Projekt wegen dem Regiesseur, am nächsten Tag taucht dieser einfach nicht zu den Dreharbeiten auf. Dann gibt es einen neuen Regisseur, was wiederum andere Schauspieler zum Anlasse nehmen, das Projetk zwischendurch zu verlassen.

Auch wenn man dieses Durcheinander vor der Kamera natürlich nicht sieht, blieb dem Film der Erfolg verwärt und gerierte zum absoluten Flop. Bei einem Budget von 25 Mio Dollar spielt der Film am ersten Wochenende gerade am 1,5 Mio US Dollar ein. Bis heute sind es laut IMDB gerade mal 3 Mio US Dollar, die der Film eingebracht hat. Nicht schön.

Hier hören wir ein musikalischens Joint Venture, von dem wir auch in Zukunft noch viel erwarten können. Lisa Gerrard, Kopf von Dead Can Dance und unter anderem Co-Komponistin von Gladiator, und Marcello De Francisci kooperierten mittlerweile für 6 Filmproduktionen, von denen Jane got a Gun das erste Mainstream Projekt war. Francisci hat ursprünglich hauptsächlich für Videospiele komponiert und wurde dort unteranderem für den Score von God of War ausgezeichnet. Abseits der Filmmusik haben Gerrard und Francisci auch ein Studioalbum namens „Deaprtum“ produziert. Läuft bei denen.

Mars Attacks

Kommen wir zu einem Meisterwerk des anspruchslosen Geschmacks. Tim Burtons Mars Attacks bringt uns alle Stars, die zu diesem Zeitpunkt bekannt, berühmt oder verrucht waren. Wir haben ein Feuerwerk an Namen. Neben Natalie Portman haben wir Jack Nicholson, Glenn Close, Annette Benning, Pierce Brosnan, Sarah Jessica Parker, Danny DeVito, Martin Short, Michael J. Fox und Tom Jones.

Und natürlich Lisa Marie, die die weibliche Marsianerin spielt und jeden Tag aufs Neue in ihr Kleid eingenäht wurde, weil dieses so glatt wie möglich sein sollte und daher keine Knöpfe oder Reissverschlüsse aufweist.

Der Sound, den die Aliens machen war so gar nicht geplant. Da man nicht wusste, welchen Sound man wollte, stand im Drehbuch einfach Ack, Ack. Und das war dann der Sound, der letztendlich verwendet wurde.

Wir sehen Jack Nicholson hier in einer Doppelrolle. Einmal als US Präsident und als Hotelbesitzer in Las Vegas. Letztere Rolle hätte eigentlich von Michael Keaton gespielt werden sollen. Was er dann aber offensichtlich nicht tat. Angeblich hat Nicholson Ja zum Film gesagt, bevor er das Drehbuch gelesen hatte. Einfach nur, weil er wieder mit Tim Burton arbeiten wollte. Tim Burton wurde immer wieder gesagt, er können Jack Nicholson im Film umbringen. Als Nicholson dann zwei Rollen spielte, nutzte Burton dass, um ihn nicht nur einmal, sondern zweimal durch die Marsianer umzubringen.

Die Musik stammt von Danny Elfman, der unter anderem als Haus- und Hofkomponist von Tim Burton bekannt ist, obwohl sich die zwei persönlich gar nicht so besonders mögen sollen. Abseits von Burton kennt man seine Musik unter anderem aus den Men in Black Filmen. ER hat es geschafft aus 24 Nomminierungen für den BMI Film & Television Award auch 24 Auszeichnungen zu erhalten. Ich hab mich nur gefragt „Was ist der BMI Film & Television Award“.

Natalie Portmans Charakter ist nur einer von 7 aus den insgesamt 22 Stars des Films, die am Ende noch leben. Gut gemacht, Natalie!

New York I love you

New York I love you ist ein Episodenfilm und besteht aus 11 Kurzfilmen, die sich alle mit New York beschäftigen und eine Zuneigung zur Stadt zum Ausdruck bringen.

Portman spielt in einem Segment mit und führte bei einem anderen auch Regie, für das sie auch das Drehbuch geschrieben hat. Durch die 11 Kurfilme haben wir natürlich auch eine Menge Stars, die im Film vorkommen. Um ein paar zu erwähnen: Andy Garcia, Bradley Cooper, Orlando Bloom, Maggie Q, Robin Wright und auch Hayden Christensen, der in Star Wars 2 und 3 Anaking Skywalker spielte. Die beiden haben aber keine Szenen zusammen.

Es sollte noch zwei weitere Segemente für den Film geben, eines mit Kevin Bacon in der Hauptrolle unter der Regie von Scarlett Johansson. Beide haben es nicht in den finalen Film geschafft, sind aber als Bonusmaterial auf der DVD und Bluray enthalten.
Natalie Portman hatte auch einen Auftritt im quasi-Vorläufer Paris, je t´aime von 2006. Ihre Szenen wurden aber aus dem finalen Film herausgeschnitten.

Wie der Film ist auch der Soundtrack eine Zusammenstellung vieler Künstler. Recht häufig ist dabei die Budos Band vertreten, die mit ihrem Stil typische Vertreter der 70er Jahre Funk & Soul Szene zu sein. Tatsächlich hat sich die Band erst 2005 geformt und ist bis heute diesem Stil treu geblieben. Rein auf Filmmusik bezogen würden sie auf jeden Fall auch in jeden Tarantino Film reinpassen. Der Song T.I.B.W.F. stammt von der ersten Single-Auskopplung – B-Seiten gibt es ja nicht mehr – und wurde prompt in einer Reihe von Werbespots einer großen Tequilamarke verwendet.

Lucy in the Sky

Ganz aktuell kommt Natalie Portman mit Lucy in the Sky in die Kinos. Hier spielt sie eine Astronautin, die nach einem Außeneinsatz im All, zur Erde zurückkehrt und langsam den Bezug zur Realität verliert. Der Film hätte schon im Juli in die Kinos kommen sollen, wurde aber durch Corona verzögert. Wenn ihr das hört, sollte er in den Kinos laufen. So zumindest die aktuelle Planung.

An der Seite von Portman sehen wir Jon Hamm, den mal am ehesten als Don Draper aus Mad Men kennt. Regie führt bei diesem Film Noah Hawley, von dem auch die Serien Fargo und Legion stammen. Man darf sich also auf ein wenig mehr Natalie Portman freuen.

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