Wie eine Sendung entsteht – Teil 1: Das Thema
60 Minuten Radio sind nicht viel. Zumindest nicht, wenn man es sich anhört. Schnell ein bisschen über das Lied, den Interpreten – oder wie in unserem Fall über den dazugehörigen Film – erzählen und dann das besprochene Stück spielen. Das wiederholt sich dann 7, 8 oder auch 9 mal und schon ist die Stunde voll. Ganz einfach, oder?
Weit gefehlt! Denn bis eine Sendung über die Sender geht steckt eine ganze Menge Arbeit drin.
Teil 1: Das Thema
Das Schwierigste kommt ganz am Anfang: Das Thema. Erst einmal brauchen wir eine Idee, was wir machen könnten. Eigentlich ist das schnell erledigt, denn immerhin gibt es in Film und Fernsehen eine Menge was gesendet und gezeigt wird und so haben wir auch eine Menge Stoff. Sollte man meinen.
Aber die Idee zu einer Sendung alleine reicht nicht. Vieles scheitert daran, dass das Thema oder die Idee keine ganze Stunde füllt. Andere Themen wiederum sind so groß, dass wir sie entweder einschränken müssen oder eben das Thema erst einmal „verbraucht“ ist. Ein Beispiel hierfür ist Science-Fiction. Hier gibt es quasi hunderte von Filmen. Und genau das ist das Problem. Zu breit gefächert.
Was will man raussuchen, wo wird die Grenze gezogen? Würden wir das gesamte Genre bedienen, dann fällt das für eine gewisse Zeit weck, denn ein Thema wiederholen wollen wir nicht, wobei es hier natürlich Ausnahmen gibt. Schränken wir es aber ein, sagen wir auf nur einen Film dann wird es schnell zu speziell. Hier sei als Beispiel „Der Marsianer“ genannt. Ein toller Soundtrack zum Film, aber eben leider zu eng gefasst.
Haben wir dann endlich ein Thema für eine Sendung, achten wir auch darauf, dass nicht ständig „dasselbe“ läuft. Das bedeutet bei uns eine Mischung aus Score, also der eigentlichen Filmmusik, und Songs. Unsere Sendung „Wie für den Film gemacht“ war beispielsweise eine reine Sendung mit Songs. „John Williams“ wiederum war komplett nur Instrumentalmusik. Bei wieder anderen Themen wie „American Beauty“, kann man beides einbauen.
Und so schieben wir unser gefundenes Thema munter im Sendeplan hin und her, damit es immer schön abwechslungsreich ist.
Wie man dem Plan entnehmen kann, produzieren wir eine Sendung im Regelfall 6 Wochen im Voraus. Das gibt uns genug Zeit, die Sendung in Ruhe Stück für Stück zu bearbeiten oder – wenn es ganz schlimm kommt – einzelne Passagen komplett neu zu machen. Zum Glück hatten wir das aber erst einmal, denn inzwischen sind wir ja sowas wie Profis.
Manche Themen werden aber auch „fremdgesteuert“, wie beispielsweise unsere Oscar-Sendung. Hier müssen wir für unsere Verhältnisse schnell reagieren, denn die Nominierungen kommen erst meist Ende Januar und bereits vier Wochen später werden die Oscars dann schon verliehen. Und genau dazwischen lief unsere Sendung. So haben wir im Februar etwas mehr Stress in der Vorbereitung. Aber zum Glück gibt es die Oscars ja nur einmal im Jahr. Für nächstes Jahr planen wir aber den „Stress“ wieder.
Unsere Liste mit Ideen zu Sendungen ist inzwischen recht lang und für die nächsten 2 oder 3 Jahre haben wir genug Themen. Und die Themen, die keine ganze Stunde hergeben, haben wir auch schon eine Idee. Denn sonst wäre es ja auch langweilig 🙂