Wie eine Sendung entsteht – Teil 3: Die Aufnahme

Auch wenn wir schon einige Erfahrung gesammelt haben, es ist immer noch nicht einfach: die Moderation. Und dennoch haben wir uns vorgenommen, die ganzen Ähms und Öhms aus unseren Beiträgen zu verbannen. Denn das erklärte Ziel bleibt die Live-Sendung.

Teil 3. Die Aufnahme

Die Anmoderation der Oscar-Sendung:

Natürlich ist diese bereits nachbearbeitet, sonst wäre das nie so elegant und geschwungen. Gerade der Beginn einer Sendung ist immer wieder aufs Neue eine Herausforderung und wir müssen eingestehen, dass wir hier noch keine richtige Lösung für unsere Probleme gefunden haben. Eines der Probleme, wenn man es denn so nennen will, ist das „Warmwerden“ am Anfang einer Sendung. Nach 15 Minuten sind wir so richtig schön warmgelaufen und werfen uns auch gerne mal die Bälle zu. So wird die Moderation ein Genuss sowohl für uns als auch für den Hörer und wir vergessen zunehmend, dass es sich eigentlich um eine Radiosendung handelt. Wir sprechen flüssig, grätschen dem Anderen auch gerne mal ins Wort und haben Spaß bei der Sache und wir sind überzeugt, dass man uns das auch anhört.

Leider müssen wir aber erst einmal so weit kommen. Und genau das ist eben eine der Herausforderungen. Am Anfang sind wir öfters mal holprig unterwegs und versuchen geradezu krampfhaft unseren „Flow“ zu finden. Das resultiert darin, dass wir stocken, nach Worten suchen, uns verbessern oder auch schon mal abbrechen. Wir haben auch bereits einmal NACH der eigentlichen Sendung den Anfang einfach nochmal moderiert. Und dann war er um Längen besser.

Der Komplettausfall ist aber glücklicherweise die Ausnahme und so bringen wir nach einigen Sendungen inzwischen ganz gute Moderation zustande.

Manchmal kommen uns auch unsere eigenen „Regeln“ in die Quere: wir trennen ja bewusst unsere Recherchen, um uns während der Sendung auch gerne mal gegenseitig zu überraschen, was es lebendiger machen soll und ja auch macht. Das hat aber auch öfters mal zur Folge, dass einer von uns etwas in seinem Text „schwimmt“ während der andere auch gerade nicht helfen kann, weil dessen Infos zum Film schon alle durch sind. Hier haben wir aber gelernt, dass ein beherztes Einspringen hilft, um den Anderen am Mikrofon nicht den langsamen Moderationstod sterben zu lassen. Und manchmal machen wir dann genau das doch… mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Denn Material für die Outtakes brauchen wir ja auch.

Neben all den Ähms, Öhms, Luft holen, Schlucken, Stottern, Räuspern und Aufstoßen (ja, auch das hatten wir schon) gibt es auch noch ein paar technische Dinge zu berücksichtigen. Wir beide tragen Kopfhörer um uns auch selbst zu hören. Nicht, weil wir uns so toll finden, sondern weil es uns hilft, die richtige Lautstärke zu finden. Das kann man wunderbar an diversen Reglern einstellen und jeder hat sein persönliches Level, dass es zu halten gilt (sowohl Lautstärke als auch Qualität). Außerdem muss man gerade vor dem Mikrofon sitzen, darf nicht nuscheln oder nach unten schauen, denn beides verzeiht einem die Aufnahme nicht wirklich. Die Nasenspitze muss also beim Sprechen an den „Spuckfilter“ stoßen.

Dementsprechend müssen unsere Notizen auch gerade vor uns sein. Während Andi seine Notizen eigentlich immer digital vor sich hat, bin ich noch altmodisch unterwegs und drucke mir meine Informationen aus. Und so halte ich dann auch immer schön einen Zettel hoch und spreche gerade aus. Ein weiterer Negativpunkt ist hier natürlich, dass wir uns zwar unterhalten, dabei aber nicht ansehen können, denn sonst fällt das Level wieder ab und wir müssen eventuell neu aufnehmen, was wir natürlich versuchen zu vermeiden. Es ergeben sich aber auch so immer wieder Stichwörter, zu denen der Gegenüber (bzw. Nebendran) etwas beitragen kann, was auf keinem Zettel steht, und schon warpen wir auf unsere Couch und driften ab.

Und zum Schluss haben wir uns das Ziel gesetzt, das kein Wortbeitrag länger als 3 Minuten sein soll. Eine Regel, die wir mit schöner Regelmäßigkeit missachten. Der Rekord liegt bei 11 Minuten reiner Aufnahme, was wir dann aber rigoros runtergekürzt haben, auf immerhin 7 Minuten. Meist pendeln wir uns immer so bei 5 Minuten ein, was zwar nicht ideal, aber immer noch okay ist.

Das Ergebnis der Aufnahme kennt man ja und dank der vielen Outtakes wisst ihr auch, wie es am besten NICHT laufen soll. Apropos laufen:

Das Ding läuft schon!

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