Nachschlag LOST

Playlist

Lost Theme von Michael Giacchino
Make Your Own Kind of Music – Mama Cass
Lost – World’s Worst Beach Party von Michael Giacchino
Stay – Dave Matthews Band
Downtown – Petula Clark
Lost – Oceanic 815 von Michael Giacchino
Catch a falling Star – Perry Como
Lost – Charlies Dream von Michael Giacchino
Everyday – Buddy Holly and the Crickets
Lost – Charlies Fate von Michael Giacchino
He´s evil – The Kinks
Lost – Smokey And The Bandits von Michael Giacchino
Moonlight Serenade – Glenn Miller

Worum es geht

In der Serie LOST erzählt die Geschichte einer Handvoll Überlebender eines Flugzeugabsturzes auf eine einsame Insel. Sie stoßen auf aller Hand unerklärlicher Ereignisse und es wird schnell klar, dass die Insel nicht einfach nur EINE Insel ist, sondern durchaus selbst ein Mysterium darstellt. Im Lauf der Serie treffen die Überlebenden dann auf Menschen, die auf der Insel leben und arbeiten. Über das Ende will ich an dieser Stelle nichts verraten, dazu kommen wir später noch.

Der Song Make Your Own Kind of Magic von Mama Cass kommt zum ersten Mal in der 2. Staffel zum Einsatz. Generell sei gesagt, dass die Musik, wie eigentlich alles bei LOST, einen tieferen Sinn hat. So werden Lieder oft von den Charakteren gesummt, dann kommt das Lied in einem Flashback vor. Aber nicht unbedingt im Flashback zur Person, die das Lied vorher summte.

Viele Lieder kommen im Verlauf der Serie immer wieder vor. Den häufigsten Einsatz hat hier Catch a Falling Star von Perry Como, welches nachher auch noch gespielt wird. In der Serie kommt das Lied 5 mal zum Einsatz. Make Your Own Kind of Magic kommt in 4 Folgen vor.

Den Soundtrack zu LOST hat Michael Giacchino komponiert und auch zusammen mit einem Live Orchester eingespielt. Giacchino bringt eine Menge unkonventioneller Tonfolgen mit ein und experimentiert gerne auch mit diesen. Auf der anderen Seite haben wir auch ganz gewöhnliche Violinen die zum Einsatz kommen. Ungewöhnliche Tonfolgen und Disharmonien sind zwei Besonderheiten des LOST Soundtracks.

Die Serie wurde ja von JJ Abrams produziert. Abrams und Giacchino haben bereits bei der Serie ALIAS zusammen gearbeitet, und zwar in identischer Konstellation.

Darsteller

Zu Beginn hat die Serie 14 Hauptdarsteller, welche aber schon zum Ende der ersten Staffel mit dem Tod von Boone dezimiert wird. Shannon, seine Halbschwester, stirbt zu Beginn der zweiten Staffel und Charlie stirbt am Ende der dritten Staffel. Es kommen aber auch immer neue Leute hinzu. So haben wir viele der Anderen, wie sie in der Serie genannt werden, die mit der zweiten Staffel eingeführt werden. Mit Juliet wechselt eine der Anderen „die Seite“ und stellt sich gegen ihre Kollegen.

Eine weitere kleine Besonderheit ist, dass es Charaktere gibt, die nur in den Rückblenden der Protagonisten vorkommen, aber durchaus entscheidende Beiträge zu den Entwicklungen der einzelnen Charaktere beitragen. So ist zum Beispiel Helen, welche eine Beziehung zu Locke hat.

Und manchmal kommt es auch vor, dass Charaktere aus den Flashbacks bei verschiedenen Protagonisten auftreten, was eine Verbindung vermuten und auch entstehen lässt.

Die Serie lebt auf der einen Seite von einer Gruppe von Darstellern, deren Verhalten durch die Rückblenden erklärt werden und die so sehr schnell Tiefe entwickeln. Auch in der zweiten und dritten Staffel, wenn neue Charaktere eingeführt werden, wird dieser Stil beibehalten, wenn auch nicht mehr so intensiv wie in der ersten Staffel.

Auf der anderen Seite lebt die Serie aber auch von Charakteren, die nur in den Rückblenden vorkommen und so dabei helfen, die eben erwähnte Charaktertiefe aufzubauen.

Immerhin kommen 8 der Hauptdarsteller in allen Folgen vor. Viele Charaktere werden später eingeführt oder sterben im Verlauf der Serie. Aber auch das ist kein Hinderungsgrund, in der Serie nicht noch einmal aufzutauchen.
So verschwindet Claire zur Mitte der 4. Staffel, hat in der 5. Einen kurzen Auftritt, nur um in der sechsten Staffel wieder fast komplett dabei zu sein.

Oder auch Charlie. Er opfert sich am Ende der dritten Staffel und kommt zum Ende der Serie ebenfalls wieder dazu.
Die Liste könnte man noch eine ganze Weile so fortführen. Man kann also durchaus sagen, dass der Serientod bei LOST nicht wirklich eine Rolle spielt.

Es gibt übrigens zwei Charaktere auf der Insel, die sich NIE begegnen. Zum einen ist das Richard, der zu den Anderen gehört und dann noch Desmond, der zu Beginn der zweiten Staffel in einer der unterirdischen Stationen auftraucht.

Die Zahlen

Die Zahlen 4, 8, 15, 16, 23 und 42 haben in der Serie eine besondere Bedeutung. Anfangs kommen die Zahlen nur einzeln oder in Paaren vor, so beispielsweise mit der Flugnummer 815 der fiktiven Oceanic Airlines. Die Zahlen wurden aber auch von Hurley im Lotto gespielt und er zog den Hauptgewinn, aber die Zahlen brachten ihm alles andere als Glück. Gleichzeitig werden die Zahlen aber auch in einer Funkübertragung von Danielle Rousseaus genannt und so strandet ein Team von Forschern auf der Insel. Zu Beginn der zweiten Staffel stellt sich dann auch noch heraus, dass die Zahlen alle 108 Minuten in einem Computer eingegeben werden müssen. Alle 108 Minuten deswegen, weil die Summe der Zahlen eben 108 ergibt.

Und es vergehen 108 Tage bevor die Oceanic 6 von der Insel entkommen. Auch Gagarins Raumflug um die Erde dauerte 108 Minuten.

Die Zahl 23 wird am häufigsten verwendet. Das Gate von Flug 815 ist Nummer 23. Jack Shepherd sitz in Reihe 23. Der Raum, in dem die Anderen Experimente durchführen, hat die Nummer 23. Und das sind nur ein paar Beispiele, wie die Zahlen verwendet werden.

Mit der sechsten Staffel wird dann der Bedeutung der Zahlen eine weitere Facette hinzugefügt. Wir erfahren hier, dass jede der Zahlen durch Jacob einem Kandidaten zugeordnet wurde. Die Kandidaten sind seine potentiellen Nachfolger als Beschützer für die Insel.

Die 42 ist ja die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest und aus Douglas Adams Per Anhalter durch die Galaxis. Und natürlich auch Namensgeber für diese Sendung. Die Autoren der Serie haben in einem Interview bestätigt, dass die Zahl 42 aus diesem Grund verwendet wird. Also wegen dem Sinn des Lebens, nicht wegen Take 42.

Die Dharma Initiative

Die Dharma Initiative wird mit der zweiten Staffel eingeführt und man erfährt, dass es sich bei der Initiative um eine Forschungseinrichtung handelt. Im Lauf der Serie erfahren wir, dass auf den Gebieten der Meteorologie, Psychologie, Parapsychologie und auch Zoologie geforscht wird. Weitere Gebiete werden angedeutet.

In einem 2006 erschienenen Computerspiel wird erzählt, dass die DHARMA Initiative auch die sechs Faktoren der Valenzetti Gleichung erforscht, um den genauen Zeitpunkt errechnen will, wann die Menschheit sich selbst auslöscht.
Auf der Insel wurden mehrere Stationen errichtet. Die genaue Zahl wird nie genannt und nur ein paar sind nummeriert. Die erste Station ist die Hydra auf einer kleinen Nachbarinsel. Dann gibt es noch die Schwan-Station, die Flamme, die Perle, die Orchidee und auch den Leuchtturm. Zu einigen wird gesagt, was dort erforscht wird, in den meisten Fällen bleibt dieser Aspekt aber unerwähnt.

Die DHARMA Initiative selbst wurde 1970 von zwei Doktoren ins Leben gerufen und durch die HANSO Stiftung finanziert.

Die Initiative wurde 1992 bei einem Angriff durch die Anderen zerstört. Seit dem nutzen die Anderen die Einrichtungen der Initiative zu einen Forschungen, aber auch um dort zu leben.

Der Erzählstil

Der Erzählstil von LOST lebt von den Rückblenden, wie sie in den Staffeln 1 bis 4 am Anfang sehr stark und dann abnehmend eingesetzt werden. In diesen Rückblenden erleben wir Geschichten aus den Leben der Charaktere und teilweise erfahren wir auch, warum sie im Flugzeug von Sydney nach Los Angeles waren.

In den Rückblenden wird auch immer wieder erklärt, warum ein Charakter so handelt wie er oder sie es denn gerade auf der Insel tut. So sind für den Zuschauer selbst viele Handlungen ersichtlich, während die Leute auf der Insel nur teilweise nachvollziehen können, warum eine Person so handelt, wie sie eben handelt.

Mit der fünften Staffel werden dann Ausblicke in die Zukunft eingeführt, die natürlich als Element für den Spannungsbogen der Serie verwendet werden. Dank der Zeitreisen werden dann mehrere Handlungsebenen wieder miteinander vereint.

Das Ende der fünften und der Beginn der sechsten Staffel führen dann eine Parallelhandlung ein, die unsere Helden in ihrem Leben zeigt, wenn das Flugzeug NICHT abgestürzt wäre. Wir haben also dann hier den Erzählstrang auf der Insel und gleichzeitig einen Erzählstrang in Los Angeles bzw. an anderen Orten.
Ich muss zugeben, dass ich beim Schauen der sechsten Staffel gefühlt mit jeder Folge verwirrter war und am Ende nicht wirklich mehr alles nachvollziehen kann.

Der Komponist

Der Komponist der Serie, Michael Giaccino wurde am 10. Oktober 1967 in Riverside, New Jersey geboren und besucht die Filmhochschule School of Visual Arts in New York und ging danach auf die berühmte Juilliard School. Als er dann nach Los Angeles zog um für Disney zu arbeiten, erledigte er Jobs, die erst mal mit Musik nicht wirklich was zu tun haben.

1997 arbeitete er dann am Soundtrack zum PC Spiel THE LOST WORLD, das auf dem Film Jurassic Park von Steven Spielberg aufbaut. Lustigerweise hat Giacchino dann 2015 die Musik für den Film Jurassic World komponiert. Und auch bei der Fortsetzung von Jurassic World A FALLEN KINGDOM ist er wieder mit dabei.
Für JJ Abrams, einer der Ausführenden Produzenten von LOST hat er bereits die Musik für die Serie ALIAS beigesteuert. Und für die Abrams Filme wie Super 8 oder auch die Musik zu den Star Trek Reboots hat er beigesteuert.

Die neuen Planet der Affen Filme sind ebenfalls durch ihn vertont, Disney hat ihn für OBEN, ALLES STEHT KOPF, A WORLD BEYOND, CARS 2 oder auch RATATOUILLE engagiert. Und zu guter Letzt hat er auch die Musik zu ROGUE ONE gemacht. Vor kurzem war seine Musik im Film COCO – Lebendiger als das Leben zu hören und in der Zukunft dürfen wir uns auf seine Musik bei THE INCREDIBLES 2 freuen. Also mehr als gut beschäftigt und bestimmt nicht langweilig.

Auszeichnungen

Ein kleines Kuriosum bilden die Zahlen, wie bereits schon erwähnt. Nach der Ausstrahlung der Folge Numbers wurden die Zahlen von sehr vielen Menschen im Lotto gespielt, so wie es auch Hurley in der Serie getan hat und so den Jackpot knackte.

Erfolgreich war die Serie auch bei Auszeichnungen. Bei den Emmys 2005 war die Serie insgesamt 12 mal nominiert und konnte 6 Preise gewinnen, unter anderem für die beste Dramaserie. In den folgenden Jahren waren sowohl Nominierungen als auch Prämierungen weniger stark vertreten. Erst mit der sechsten Staffel konnte man wieder 12 Nominierungen verbuchen, allerdings nur eine auch gewinnen.

Für den Golden Globe war die Serie in ihrer gesamten Laufzeit insgesamt 7 mal nominiert, wobei man auch hier 2006 als beste Dramaserie den Preis gewann.

Bei den Saturn Awards gab es insgesamt 48 Nominierungen und 13 Gewinne. Bei der Preisverleihungen der Writers Guild of America und auch der Screen Actors Guild konnte die Serie ebenfalls punkten.

Marketing

ABC hat für das Marketing der Serie tief in die Trickkiste gegriffen und sich so einiges einfallen lassen. Neben fiktiven Webseiten zu Oceanic Airlines, der Hanso Foundation, gab es auch einen Video-Podcast einer Frau namens Rachel Blake, die versuchte, hinter die Machenschaften der Hanso Foundation zu kommen.

Zwischen November 2007 und Februar 2008 wurden auch 13 sogenannte Mobisodes zuerst exklusiv über Handy und später auch über die Website von ABC ausgestrahlt. Die Inhalte wurde bis auf eine Ausnahme komplett neu geschrieben und produziert. Hierzu war ein zusätzlicher Vertrag mit der Writers Guild of America notwendig, denn die streikte zu diesem Zeitpunkt eigentlich.

In Deutschland selbst gab es nur durch ProSieben ein paar Aktionen, denn alle eben erwähnten Projekte waren nur für die USA gedacht. Es gab eine Website zur Serie, die eine Pasagiertliste und eine Mitschrift des Funkkontaks von Oceanic 815 enthielt. Beides war bzw. ist nicht offiziel durch ABC und die Produzenten abgesegnet.

Das große Finale

Die Serie LOST hat im Lauf ihrer sechs Staffeln sowohl in Deutschland als auch den USA eine ziemlich große Fanbase aufgebaut, die es bis heute noch gibt, wenn natürlich auch inzwischen weniger aktiv. Von Anfang an wurde spekuliert wie die Serie ausgehen könnte und die Erwartungen steigerten sich quasi ins unermessliche. Dass das Serienfinale diesen Erwartungen gar nicht standhalten konnte, war mehr oder weniger vor programmiert und so hinterließ das Ende teilweise recht heftig frustrierte Fans zurück. Das Ende ist in der Tat kontrovers und 2010 dann auch ausführlich diskutiert worden.

Das werden wir aber an dieser Stelle nicht tun, denn alleine diskutiert es sich nicht gut. Mit Glenn Miller und der Moonlight Serenade möchte ich mich heute von euch verabschieden und wünsche euch noch eine schöne Zeit und freue mich auf die nächste Sendung von Take 42, dann hoffentlich wieder mit Andi. Macht´s gut und bis zum nächsten Mal.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert