Paradise – Nachschlag

6. Juli 2025 Marco

Intro

Die Serie wurde im Februar 2025 bei Hulu rausgebracht und ist meist bei Disney+ zu sehen. Ursprünglich glaub ich war die Serie mal als Mini-Serie angedacht, aber inzwischen ist eine zweite Staffel geplant. Warum ich davon gar nicht mal begeistert bin, erzähle ich Euch später.

Und wir sprechen auch noch über die Serie ausführlich. Daher vorneweg die Warnung: Ich versuche, nicht zu spoilern, es wird sich aber nicht vermeiden lassen.

Was mich aber dazu veranlasst hat, die Serie hier zu besprechen ist der Soundtrack bzw. die Musik zur Serie. Der Soundtrack ist auch super und wir werden heute auch noch das eine oder andere Stück hören. Das besondere ist aber, dass jede Folge der Serie mindestens einen Theme-Song hat. Und das dann eigentlich immer in 2 verschiedenen Versionen. Einmal das Original. Und einmal eine meist ziemlich geile Coverversion.

Worum geht es? Teil 1

Worum geht es in Paradise? Hab mir hier überlegt, ich mach das mal ein wenig, wie in der Sendung. Also, es fängt alles damit an, dass wir den Präsidenten der USA tot in seiner Wohnung auffinden. Sein Bodyguard findet ihn in seinem Schlafzimmer in einer Blutlache. Und damit geht es dann direkt los. Wir sehen in vielen Rückblenden, wie es zu diesem Tag und zu diesem Ereignis kam. Und immer wieder hören wir den Präsidenten, wie er mit seinem Bodyguard streitet. Der Präsident fragt an einer Stelle, wann ihm sein Bodyguard vergibt. Und der antwortet: „Wenn Sie tot sind.“ Auch wenn das ein Motiv ist und wir zu diesem Zeitpunkt nicht wissen, worüber die beiden sich streiten und wie es dazu kam, wissen wir hier aber schon, dass es nicht der Bodyguard sein kann. Warum. Einfach so. Ausgeschlossen.

Und irgendwie wissen wir, dass auch der Präsident zu Lebzeiten kein Arsch war. Und immer wieder hören wir den Präsidenten sagen: Welcome to effing Paradise. Zumindest ich hab mir da am Anfang noch nichts bei gedacht. Am Ende der Folge kommt dann aber raus, dass die Stadt, in der sich alle aufhalten, Paradise heißt. Und – und das ist noch wichtiger – die Stadt ist unterirdisch.

Siddhartha Khosla

Das war das Lied “Welcome to Paradise“ aus dem Soundtrack. Dieser stammt von Siddhartha Khosla. Ich muss zugeben, dass ich den Namen bis dahin noch nie gehört hatte, ich diesen Fehler aber nicht mehr machen werde. Der Soundtrack besticht durch meist leise Töne, ist aber sehr melodisch und untermalt die Szenen sehr einfühlsam. Aber auch alleinstehend kann man den Soundtrack sehr gut anhören und er macht einfach Spaß.

Siddhartha Khosla wurde 1977 in den USA geboren und das war es eigentlich auch schon, was über ihn so bekannt. Daher stürzen wir uns mal auf seine Musik-Karriere. Und die kann sich durchaus sehen lassen.

Er arbeitet wohl gerne, weil oft, mit Dan Fogelman zusammen. Zu dem kommen wir heute auch noch, denn der hatte die Idee zu Paradise. Also Khosla arbeitete bereits an der Serie „This is us“ von Fogelman und hat dort ebenfalls den Score bzw. Soundtrack beigesteuert, die Serie lief von 2016 bis 2022 bei NBC und war ein großer Erfolg.

Davor haben die beiden aber bereits an der Serie The Neighbors zusammen gearbeitet. Danach gab es noch ein paar Serien, die es nicht nach Deutschland geschafft haben bzw. hier keine große Bekanntheit erlangt haben.

Was allerdings auch hierzulande bekannt ist und geschätzt wird, ist „Only Murders in the Building“. Und auch hier stammt der Soundtrack von Khosla. Für eine Folge der Serie hat er auch einen Primetime Emmy gewonnen. Generell war er für mehrere Emmys nominiert.

Aron Wright & Jill Andrews

Jill Andrews ist eine in Nashville ansässige Singer-Songwriterin, die für ihre genreübergreifende Mischung aus Americana, Folk und Pop gefeiert wird. Sie begann ihre musikalische Reise 2004 als Mitbegründerin der Alt-Country-Band The Everybodyfields.

Aron Wright ist ein US-amerikanischer Singer-Songwriter, Produzent und Multiinstrumentalist, der für seine emotionale Mischung aus Indie-Folk, Pop und elektronischer Musik bekannt ist. Geboren in Little Rock, Arkansas, und aufgewachsen in St. Louis, Missouri, verbrachte Wright einen Teil seiner Jugend in Johannesburg, Südafrika, bevor er sich in Nashville, Tennessee, niederließ. Dort verwandelte er eine 100 Jahre alte Kirche in sein Tonstudio, in dem er seine introspektiven Klanglandschaften entwirft.

Cast Teil 1

Kommen wir mal zur Cast von Paradise. Da haben wir ganz vorne natürlich Sterling Brown. Er spielt den Secret Service Agent Xavier Collins. Brown wurde 1976 in den USA geboren und spielt seit 2002 in Film und Fernsehen mit. Seinen Durchbruch hatte er als Randall Pearson in der Serie This Is Us von 2016 bis 2022. Hier war er übrigens fünf Jahre in Folge als bester Hauptdarsteller nominiert. Die Serie lief 6 Jahre lang. Getoppt wird das allerdings dann noch durch seine Oscar-Nominierung letztes Jahr als bester Nebendarsteller für American Fiction.

Während er This is Us gemacht hat, fand er aber immer noch die Zeit, Gastauftritte seiner Vita hinzuzufügen. So war er 4 Folgen lang bei Marvelous Mrs Maisel zu sehen.

James Marsden spielt den President Cal Bradford. Und auch, wenn er bereits in der ersten Folge stirbt, sehen wir ihn in allen Episoden in Flashbacks, die uns erzählen, wie es dazu kam, zu dem es kommt. Ich will so wenig spoilern wie möglich.

Marsden wurde 1973 in den USA geboren und hat eine sehr lange Liste an Film- und Fernsehauftritten. Mir persönlich wurde er bekannt, als ich ihn bei Ally McBeal zum ersten mal sah. Dabei war er davor aber bereits im ersten X-Men Film zu sehen, als Cyclops. Also der, mit der Sicherheitsbrille. Die Rolle spielte er dann noch 3 weitere Male. Er war aber auch gerne mal in Nebenrollen zu sehen. So hatte er Auftritte bei Modern Family, Robot Chicken oder auch eine wiederkehrende Rolle bei 30 Rock. Bei Westworld spielte er in 28 Folgen mit und auch gleichzeitig dazu in der Serie Dead to me mit Christina Applegate.

Worum geht´s? Teil 2

So. Wir waren ja mittendrin in der Story. Als genau genommen sind wir jetzt am Ende der ersten Folge angelangt. Und ich muss sehr aufpassen, dass ich mich nicht verzettele und am Ende doch Story-Inhalte ausplaudere, die ich nicht ausplaudern wollte.

So ganz grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Serie sehr von ihren Rückblenden lebt. Und durch die wird halt auch erklärt, warum die Menschen alle unter der Erde leben. Wir erfahren zum Beispiel, dass Xavier, unser Held der Geschichte, eigentlich verheiratet ist. Und es lässt sich schon sehr früh vermuten, dass seine Frau nicht mit in Paradise lebt. Das wird dann auch in den Rückblenden bestätigt. Und im Laufe der Zeit wird dann auch klar, warum Xavier auf den Präsidenten eigentlich gar nicht so gut zu sprechen ist.

Es wird aber auch erklärt, warum President Bradford lediglich Xavier aus seinem Secret Service Stab eingeweiht hat und ihm einen Platz in Paradise verschafft hat. Hier spoiler ich jetzt einfach mal. Xavier hat sich im wahrsten Sinne des Wortes eine Kugel für den Präsidenten eingefangen. Es wird auch im Lauf der Geschichte klar, dass die beiden eigentlich Freunde sind. Auch wenn sie die professionelle Ebene zwischen Präsident und Bodyguard nie verlassen. Aber spätestens seit dem Attentat haben die beide eine besondere Verbindung. Umso schwerer wiegt es, als klar wird, dass das Versprechen von Bradfort die Frau von Xavier ebenfalls nach Paradise zu holen, nur ein leeres Versprechen war. Es ist aber auch klar, dass der Präsident diese – und andere – Lügen bitter bereut.

Ganz generell wird immer mehr klar, dass der Präsident am Ende zumindest in Paradise genauso ein armes Würstchen ist, wie alle anderen auch. Denn die Strippen ziehen andere.

RAIGN

RAIGN, geboren als Rachel Rabin in London, ist eine britische Sängerin, Songwriterin, Produzentin und Komponistin, die für ihre cineastische Verschmelzung von orchestralem Pop, Alternative Rock und elektronischer Musik gefeiert wird. Ihr unverwechselbarer Sound, der sich durch erhebende Vocals und üppige Arrangements auszeichnet, hat ihr eine treue weltweite Fangemeinde eingebracht.

Cast Teil 2

Julianne Nicholson spielt Sinatra. Warum die Figur so heißt, wird in der Serie eigentlich nie so richtig aufgeklärt. Sie wurde 1971 geboren, auch in den USA. Einem größeren Publikum könnte sie durch ihre Rolle in Law & Order: Criminal Intent bekannt sein. Dort spielte sie über 3 Staffeln in fast 30 Folgen mit. Oder auch durch Boardwalk Empire, da hat sie auch mitgespielt.

2021 war sie an der Seite von Kate Winslet zu sehen, in der Miniserie „Mare of Easttown“. Die Serie war für 16 Primetime Emmys nominiert, davon hat sie dann 4 gewonnen. Unter anderen dann auch eben Julianne Nicholson als beste Nebendarstellerin. Kate Winslet war ebenfalls nominiert und hat auch gewonnen.

Dann haben wir noch Sarah Shahi. Sie wurde 1980 in Texas geboren. Ihr Vater ist aus dem Iran und ihre Mutter hat iranisch-spanische Wurzeln. Sie hat auch einen iranischen Namen und da mir dieser Probleme bereitet bei der Aussprache und ich nicht respektlos erscheinen möchte, nenne ich sie nur bei ihrem Vornamen und hoffe, dass ich diesen richtig ausspreche: Aahoo.

Bevor sie zur Schauspielerei kam, war sie Cheerleader. Sie ist seit 2000 aktiv und war direkt in 2001 und 2002 in 7 Folgen von Alias zu sehen. Es folgten viele Gastauftritte und einzelne FIme. Von 2005 bis 2009 war sie in der Serie The L Word zu sehen und zeitgleich von 2007 bis 2009 noch in der Serie LIFE. Bei L Word waren es immerhin 26 Folgen, bei Life schon 32. Und das parallel. Von 2013 bis 2016 war sie dann als Regular bei Person of Interest zu sehen. Und seit dem immer wieder in einzelnen Folgen oder Filme. Aber auch in 10 Folgen von Chicago Fire oder 10 Folgen Reverie oder auch9 Folgen City on a Hill und 7 Folgen bei The Rookie.

Worum geht´s? Teil 3

Im Laufe der Serie wird immer mehr klar, dass alle Menschen, die in Paradise leben ausgewählt wurden und die Zusammensetzung kein Zufall ist. Ganz im Gegenteil. Dr. Torabi, gespielt von Sarah Shahi war die Psychologin, welche die meisten der 25 000 Einwohner ausgewählt hat. Und es kommt auch immer mehr raus, dass das vermeintliche Paradies eigentlich ein ziemlicher Überwachungsstaat ist. Jede Person trägt ein Armband, das zum einen Zahlungsmittel, zum anderen aber auch ein Tracker ist. Und somit ist immer klar, wer sich gerade wo aufhält. Und jeder Schritt und jede Aktion wird erfasst.

Ebenfalls gibt es Dinge, in die nicht mal der Präsident eingeweiht ist. Das wird auch in den Rückblenden klar. Und so gibt es schöne Szenen, in denen Cal Bradford, mit einem Whiskey in der Hand verzweifelt in ein Tablet starrt und wahrlich die Welt nicht mehr versteht. Und hier wird auf einmal klar, wer denn hier eigentlich die Fäden zusammenhält. Und das ist eben Sinatra. Sie ist die Eigentümerin von Paradise. Sie hat es bauen lassen, sie hat die Gelder beschafft und sie dominiert auch den elitären Club derer, sie sich in Paradise als Geldgeber eingekauft haben.

CAST Teil 3

Und last but not least haben wir in der Cast noch Krys Marshall. Sie wurde 1989 in Miami, Florida geboren und kam 2007 zur Schauspielerei. Sie hat auch in diversen Filmen mitgespielt oder auch sehr viele Gastauftritte in jeweils einer Folge von Serien. In 2015 war sie in der Miniserie GONE zu sehen oder 2018 in 5 Folgen von Supergirl.

Größere Bekanntheit dürfte sie durch die Serie FOR ALL MANKIND haben. Hier war sie in 38 Folgen zu sehen.

Und dann hat die Serie noch ganz viele Nebendarsteller. Hier sei nur einmal Jon Beavers erwähnt. Er spielt ebenfalls einen Secret Service Agent und ist beim Geschehen eigentlich auch immer mit dabei. Beavers wurde 1984 geboren und hatte seinen ersten Auftritt 2005 als Man Nummer 2 bei Malcolm in the Middle. Von 2009 bis 2013 war er in der Nickelodeon-Kinder-Serie The Fresh Beat Band zu sehen. Da war er bereits 25, sieht aber keinen Tag älter aus als 16. Und das meine ich als Kompliment. In Paradise kommt er durchaus weniger jugendhaft daher. Aber das ist eine andere Geschichte. 2016 bis 2022 war er dann in einer wiederkehrenden Gastrolle bei Animal Kingdom zu sehen.

Hidden Citizen

Hidden Citizen ist keine typische Band. Als Brücke zwischen der Welt der Kinomusik und des Alternative Rock hat dieses rätselhafte Kollektiv eine unverwechselbare klangliche Identität geschaffen, die in Filmtrailern, TV-Spots, Videospielen und darüber hinaus nachhallt. Ihr Sound ist überlebensgroß – eine elektrisierende Verschmelzung von orchestraler Intensität, dunkler Elektronik und schwerer, gitarrengetriebener Energie, die Emotionen und Adrenalin gleichermaßen weckt.

Und dann hatten wir noch Extreme mit More than Words. Aber zu Extreme muss ich hoffentlich nichts sagen.

Worum geht´s? Teil 4

Am mal an das Ende der Serie zu springen gibt es den großen Showdown zwischen Sinatra und Xavier. Wer den Präsidenten umgebracht hat, verrate ich an dieser Stelle mal nicht, denn dann könnt ihr euch die Serie auch noch anschauen. Ein Twist zum Ende – wobei, so richtig twistig ist es auch nicht mehr – denn eigentlich ist es zwischendurch schon klar: Während 25.000 Menschen im unterirdischen Paradies leben, ist sich Sinatra bewusst, dass es an der Erd-Oberfläche Menschen gibt, die überlebt haben. Und die Frau von Xavier scheint eine davon zu sein. Und so endet die Serie dann auch. Xavier macht sich auf den Weg, um seine Frau zu finden und verlässt Paradise.

Nicht unerwähnt sein sollte, dass selbst Sinatra durchaus ihre Gründe hat, warum sie tut was sie tut, und tat, was sie tat. Und sie einfach als böse oder übergeschnappte Frau darzustellen, wird der Sache nicht gerecht. Und das ist einer der schönsten Kniffe der Serie. Niemand ist so ganz unschuldig. Aber genauso wenig ist jeder einfach nur durchtrieben und handelt komplett eigensinnig.