Nachschlag Show in Pieces

Playlist

The Polyphonic Spree – Light & Day
Kate Winslet – What if
Alessandro Cicognini – Don Camillo (Part 1)
Alessandro Cicognini – Il ritorno di Don Camillo (Part 3)
Max Richter – The Leftovers (Main Title)
Max Richter – Afterimage 1
Max Richter – Dona Nobis Pacem 2
Tadahiro Nita – 招かれざる者 (The Uninvited)
Ryuji Iuchi – シェンファ ~江清日抱花歌~ (Shenhua ~Song of the Bay~)
Takenobu Mitsuyoshi & Yuzo Koshiro & Takeshi Yanagawa & Osamu Murata & Ryuji Iuchi – To Continent and Sea

Kate Winslet

Kommen wir zu einem weiteren Thema unserer Show in Pieces. Die Schauspielerin Kate Winslet. Sie wurde am 5. Oktober 1975 in Reading in Großbritannien geboren und spielte bereits im Alter von 11 Jahren in einem Werbespot. 1994 wurde sie einem größeren Publikum bekannt, als sie in Peter Jacksons „Heavenly Creatures“ eine minderjährige Mörderin spielte. Schon im Jahr darauf war sie dann in „Sinn und Sinnlichkeit“ zu sehen, womit ihr der internationale Durchbruch gelang. Hier wurde sie auch zum ersten Mal für einen Oscar nominiert.

Das erste Lied das wir aber zu Kate Winslet spielen ist aus „Vergiss mein Nicht“

„Vergiss mein Nicht“ oder „Eternal Sunshine on a Spotless Mind“, wie der Film im Original heißt,
Hier spielt sie an der Seite von Jim Carrey, Tom Wilkinson, Kirsten Dunst und Elijah Wood. Im Film sind Jim Carrey und Kate Winslet ein Paar, nach der Trennung lassen dann beide die Erinnerungen des jeweils anderen aus ihrem Gedächtnis löschen nur um dann erneut zueinander zu finden. Der Film verwendet Stilelemente aus der Science Fiction, aber auch aus der klassischen Romanze. Und zu guter Letzt kommt noch die Komponente der Non-linearen Erzählung hinzu. „Vergiss mein Nicht“ gewann 2005 den Oskar für das beste Drehbuch und Kate Winslet war damals auch als beste Hauptdarstellerin nominiert, unterlag aber Hillary Swank für Million Dollar Baby.

Ihre wohl bekannteste Rolle spielte Kate Winslet aber 1997 in „Titanic“, auch damals für einen Oskar nominiert. Zusammen mit Leonardo DiCaprio erleben wir die beiden als ungleiches Paar an Bord der als unsinkbar gegoltenen Titanic. Und obwohl jeder wusste, wie der Film ausging, ist es der bis heute zweiterfolgreichste Film aller Zeiten.

2003 spielte sie dann in einem weitaus ernsteren Film an der Seite von Kevin Spacey. „Das Leben des David Gale“ erzählt die Geschichte von eben David Gale einem Aktivisten, der sich gegen die Todesstrafe einsetzt. Gale wird des Mordes an einem Kollegen überführt und Kate Winslet in ihrer Rolle als Reporterin forscht nach. Als Gale schließlich hingerichtet wird kommt seine Unschuld heraus und zeigt genau das, was er erreichen wollte. Die Fehler im Justizsystem aufzuzeigen.

Ein Jahr später war sie an der Seite von Johnny Depp in „Wenn Träume fliegen lernen“ zu sehen. Depp spielt hier J.M. Barrie, der durch die Filmfamilie von Kate Winslet dazu inspiriert wird, die Geschichte von Peter Pan zu schreiben. Und ganz ehrlich: wer am Ende dieses Films nicht Rotz und Tränen geheult hat, ist aus Stein.

In „Der Vorleser“ spielte Kate WInslet dann 2008 an der Seite von David Kross, der kurz vor Drehbeginn 18 Jahre alt wurde. Das war auch besser so, denn im Film sehen wir wie sich Kate Winslet in David Kross verliebt und die beiden eine romantische Beziehung eingehen. Für Ihre Darstellung in der Vorleser bekam sie dann auch einen Oskar als beste Hauptdarstellerin.

Von 2003 bis 2010 war sie mit Sam Mendes verheiratet. Er ist Regisseur und hat unter anderem Filme wie American Beautey, Skyfall und auch Spectre, die beiden letzten Bond Filme zu verantworten. Er führte aber auch bei Zeit des Aufruhrs Regie, im Original Revolutionary Road. Der Film kam 2008 in die Kinos und zeigt Leonardo DiCaprio und Kate Winslet wieder vereint auf der Leinwand.

Winslet wurde 2012 auch mit dem Commander of the Order of the British Empire ausgezeichnet und darf somit ihrem Namen den Zusatz Dame voranstellen. Sie hat drei Kinder aus drei Ehen, was für sie laut eigener Aussage ist keinster Weise etwas weniger Familie darstellt, auch wenn es für den einen oder anderen durchaus unkonventionell rüberkommen mag.

Sie engagiert sich aber auch Charitativ. So setzte sie sich in Aktionen von PETA ein oder aber auch für UNICEF im Jahr 2015. Zusammen mit der Umweltstiftung von Leonardo DiCaprio sammelte Spenden gegen globale Erwärmung. Und zusammen mit DiCaprio versteigerte sie ein gemeinsames Abendessen mit ihnen beiden für eine junge Frau in Großbritannien, so dass diese ihre Brustkrebs-Behandlung bezahlen konnte.

Dass Kate Winslet auch singen kann, hat sie 2001 für den Film „Ein Weihnachtsmärchen“ oder eben „A Christmas Carol“ bewiesen. Die Single war mehrere Wochen in den Top 10 in den UK. Und genau dieses Lied spielen wir jetzt und kommen damit zum Ende des Teils über Kate Winslet.

Don Camillo & Peppone

Don Camillo und Peppone stammen von Giovannino Guareschi, der als Jornalist, Karikaturist und Schriftsteller in der Nachkriegszeit ein eigens Satiremagazin herausgab. In diesem Magazin veröffentlichte er 1946 die erste Kurzgeschichte rund um den katholischen Priester und dem kommunistischen Bürgermeister. 1948 erschien die erste Sammlung in Buchform, der bis 1996 und das meiste postum weitere 8 Veröffentlichungen folgen sollten. Die fiktiven Charaktere aus einem nicht benannten Dorf aus der italienischen Poebene waren international so erfolgreich, das bereits 1952 und damit vor dem Erscheinen des zweiten Buchs der erste Film entstand.

Die Musik stammt von Alessandro Cicognini, der hauptsächlich in der Nachkriegszeit für den italienischen Filmmarkt komponiert hat. Seine sehr emotionale Musik spiegelt die Lebensfreude, aber auch die immer gegenwärtige Melancholie wieder, die den oberflächlich lustigen Geschichten eine zusätzliche Tiefe verleihen.

Auch der Film war so erfolgreich, dass bis 1965 4 Fortsetzungen gedreht wurden und die Hauptdarsteller Fernandel als Don Camillo und Gino Cervi als Peppone mit ihren Rollen identifiziert wurden. 1970 wurde auch mit den Dreharbeiten zu einem sechsten Film begonnen, doch kam es durch den Tod Fernandels nicht zur Vollendung. Als der Film mit einem neuen Hauptdarsteller neu gedreht werden sollte, weigerte sich Gino Cervi daran mitzuwirken, und der 1972 erschienene Film „Don Camillo und das rothaarige Mädchen“ wurde zum Flopp und auch zum Ende der Kinoabenteuer.

Als Drehort dient die Norditalienische Kleinstadt Brescello, die bis heute viele Touristen anzieht, die Don Camillos Kirche sehen wollen. Brescello ist so stolz auf seine fiktiven Ehrenbürger, dass es sowohl von Don Camillo als auch von Peppone lebensgroße Bronzestatuen auf Straßenniveau, ein Don Camillo Museum und diverse Cafés und Hotels mit Namen der Protagonisten gibt.

The Leftovers

Kommen wir zur Serie THE LEFTOVERS. Hier habe ich lange überlegt, wie man die Serie am besten – am ehesten – beschreiben könnte. Nach wie vor bin ich mir nicht ganz sicher, wie man es in Worte fast. Und immer wenn ich so etwas nicht weiß, frage ich die gute alte Wikipedia. Denn die besagt, dass sich die Serie THE LEFTOVERS mit dem Thema der Entrückung beschäftigt. Und die Entrückung ist eine im religiösen Sinne ruckartige Entfernung einer Person aus ihrem gewohnten Umfeld.

Und genau das passiert auch in LEFTOVERS. Die Serie setze 3 Jahre nach dem rätselhaften Verschwinden von 2% der Weltbevölkerung ein. Warum die Menschen verschwunden sind, wie sie verschwunden sind und wo sie sind wird zumindest im Lauf der ersten Staffel auch nicht weiter erklärt. Genau genommen, wird in der ersten Staffel der Serie so ziemlich gar nichts erklärt.

In insgesamt 10 Folgen erleben wir also die Höhen und Tiefen, meist sind es nur Tiefen, der Protagonisten, allen voran hier Kevin Garvey, den Polizeichef eines kleinen fiktiven Ortes im Bundesstaat New York.
Die ersten 6 oder 7 Folgen der ersten Staffel erzählen mehrere parallel laufenden Geschichte. Erst ab Folge 8 werden die Erzählstränge mit einander verwoben und ein wenig davon auch aufgelöst. Man erfährt zu ein paar Personen mehr zu den Hintergründen und was sie getan haben, als die Personen verschwunden sind.

Mit Liv Tyler und Justin Theroux ist die Serie durchaus prominent und auch gut besetzt. Was sich aber nicht nur auf diese beiden beschränkt. Alle Darsteller sind wirklich gut in dem was sie tun und böse schauen, können sie durch die Bank alle.

Justin Theroux spielt Kevin Garvey, die zentrale Rolle in der Serie, der mehr oder weniger Dreh- und Angelpunkt für alle anderen Protagonisten ist. Theroux wurde 1971 in Washington D.C. geboren und man kennt ihn wohl am ehesten aus David Lynchs Film Mulholland Drive aus dem Jahr 2001 oder auch aus 3 Engel für Charlie. 2006 spielte er dann wieder in einem Lynch Film, nämlich in Inland Empire, der seit Jahren noch verpackt bei mir im DVD Regal steht. 2016 konnte man ihn dann in THE GIRL ON THE TRAIN und letztes Jahr in einer Nebenrolle in STAR WARS: THE LAST JEDI sehen. Er ist aber auch Drehbuchautor und hat für die Filme Tropic Thunder, Iron Man 2, Rock of Ages und Zoolander 2 den Stift geschwungen. Regie führte er bei den beiden Film Dedication und Documental. Und er war im Musikvideo des Songs „Hysteria“ von Muse zu sehen. Theroux ist seit 2015 mit Jennifer Aniston verheiratet, das Paar lebt aber in Trennung.

Liv Tyler dürfte den meisten von uns als die Elfe Arwen aus der Herr der Ringe Trilogie bekannt sein. Sie hat aber auch davor und danach eine ganze Menge mehr gemacht: so war sie am Anfang ihrer Karriere in mehreren Musikvideos von Aerosmith zu sehen, der Band ihres Vaters. 1998 war sie dann die Tochter von Bruce Willies im Endzeit-Spektakel Armageddon. Und nach dem Herrn der Ringe gab es dann Filme wie den unglaublichen Hulk im Jahr 2008, oder auch Space Station 76 im Jahr 2014.

Die Musik von LEFT OVERS stammt von Max Richter. Er wurde 1966 in Hameln geboren, wuchs aber in England auf, wobei er heute wieder in Berlin lebt. Er hat seit 2002 bisher 8 Klassikalben veröffentlicht, darunter das wohl bekannteste THE BLUE NOTEBOOKS aus 2004. Hier liest die Schauspielerin Tilda Swinton aus Kafkas Tagebüchern. Neben dem Soundtrack zur Serie hat Max Richter natürlich noch mehr Filmmusik bzw. Musik für Filme geschrieben. Sein Stück „On The Nature of Daylight“ ist Eröffnungs- und Endlied zum Film Arrival, der sonst mit der Musik des jüngst verstorbnen Jóhann Jóhannsson untermalt ist. Und auch in der BBC Serie TABOO ist seine Musik zu hören.

Shenmue

Shenmue ist ein Videospiel, dass 1999 für Segas Dreamcast in Japan und ein Jahr später auch in Europa und den USA erschien. Es ist eines der einflussreichsten Spiele überhaupt, prägte das spätere Genre „Open World“ und war zu diesem Zeitpunkt mit Abstand das Spiel mit den höchsten Entwicklungskosten, die sich auf 47 Millionen Dollar beliefen. Das Spiel stammt vom Spiele-Mastermind Yu Suzuki, der Spielhallenklassiker wie Afterburner, Hang On und Virtua Fighter erfunden hat. Mit Shenmue begann er sein Lebenswerk, das bis heute noch nicht abgeschlossen ist.

Die Musik stammt von einem großen Team von Sounddesignern und Komponisten, aber die großen Köpfe hinter dem Soundtrack sind Takenobu Mitsuyoshi, Yuzo Koshiro und Ryuji Iuchi. Da Shenmue den Anspruch hatte Blickwinkel, Dramatik und Realismus eines Spielfilms zu haben, musste auch die Musik entsprechende Qualitäten haben. Yu Suzuki war es wichtig diese cineastische Wirkung zu erzielen und hatte sehr klare Vorstellungen. Über einen Zeitraum von 4 Jahren wurden über 800 Stücke komponiert, in wöchentlichen Meetings gehört und anschließend überarbeitet, doch haben es weniger als 200 in das Spiel geschafft.

Shenmue erzählt die Geschichte vom jugendlichen Kampfsportler Ryo Hazuki, der Zeuge des Mords an seinem Vater wurde und nun auf der Suche nach dem Täter ist. Seine Suche führt ihn aus seiner japanischen Heimatstadt nach China, wo er von Hong Kong bis in die Berge von Gui-Lin Spuren folgt und immer mehr über sich, seinen Vater und chinsesischer Kultur und Legenden lernt. Auf seiner Reise lernt er Meister diverser Kampfkünste kennen, von denen er neben neuen Techniken auch die Philosphie und die ethischen Werte verstehen lernt.

Die durchgehende Geschichte war über mehrere Kapitel ausgelegt, die wegen des großen Unfangs in mehreren Spielen veröffentlicht werden sollten, doch Sega in finanzielle Nöte geriet, die Dreamcast nach nur 2 Jahren nicht mehr weiterproduziert wurde und damit die führende Plattform weg viel, endete Shenmue nach 2 Spielen und 5 Kapiteln mit einem kapitalen Cliffhanger im Jahr 2001, dessen Auflösung wohl nie kommen sollte. Erst 14 Jahre später gab es die große Überraschung auf Sonys Pressekonferenz auf der amerikanischen Leitmesse für Videospiele. Als die Musik des Spiels erklang sind Fans ausgeflippt und wortwörtlich in Tränen ausgebrochen und als der Meister selbst die Bühne betrat und eine Crowdfunding Kampagne für Shenmue 3 ankündigte, knackte diese in weniger als einer Stunde die 1-Millionen-Dollar-Marke, erreichte nach nur einem Tag das Mindestziel von 2 Millionen und kam nach einem Monat auf 6,3 Millionen Dollar. Die 14 Jahre bis zu diesem Tag waren geprägt von hingebungsvollen Fans, die unzählige Petitionen starteten und mit ihrer großen Community die gesamte Branche sehr beharrlich nervten. Mit etwas Glück erscheint der dritte Teil noch in diesem Jahr, und da Sega mittlerweile Remakes der ersten beiden Teile angekündigt hat, steht der Geschichte vielleicht doch ein gutes Ende bevor.

Die hohen Kosten entstanden durch verschiedene Faktoren.
1) Shenmue wurde ursprünglich für Segas Konsole „Saturn“ entwickelt. Da es sich aber um ein völlig neues Spielprinzip handelte, für das alles von Grund auf neu programmiert werden musste, war das Projekt sehr zeitintensiv. Als klar wurde, dass es eine leistungsstärkere Nachfolgerkonsole geben würde, hat man die Entwicklung für Saturn gestoppt und für das neue Flaggschiff von vorne begonnen.
2) Die Welt sollte so realistisch wie möglich sein. So bekam jede Figur einen eigenen Tagesablauf, das Wetter des Schauplatz Yokosuka wurde exakt dargestellt, wie es zum Datum der fiktiven Ereignisse war und es wurden existierende Markennamen lizensiert, die auf Lebensmitteln, in Getränkeautomaten und auf diversen elektronischen Geräten zu sehen sind. Diese waren dann allerdings so teuer, dass sie nur für die japanische Version umgesetzt wurden und der Rest der Welt mit Fantasienamen auskommen musste.
3) Shenmue sollte zu Segas Prestigeobjekt werden und der Branche zeigen, das Sega an der Spitze steht. Da nur das Beste in Frage kam und dafür keine Kosten gescheut wurden, war das Budget wortwörtlich ohne Limit. So war Shenmue das erste Spiel, deren Figuren voll synchronisiert wurden und dessen Soundtrack vollständig von einem Orchester eingespielt wurde.

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