Verschwörungstheorien zur Mondlandung

Am 21. Juli 2019 jährt sich die Mondlandung zum 50. Mal und viele feiern dieses Ereignis. Im Fernsehen und auch im Radio gibt es unzählige Sendungen und Beiträge, die sich der Apollo 11 Mission widmen.

Etwas weniger prominent sind die Verschwörungstheorien, die es rund um die Mondlandung gibt. In den meisten Fällen wird nur die erste Mondlandung von 1969 angezweifelt, in manchen Fällen das gesamte Mond-Programm der NASA.

Die verschiedenen Verschwörungstheorien zur Mondladung haben eine Vielzahl von Motiven. Alle lassen sich mehr oder weniger auf 3 große Themengebiete eingrenzen:

  1. Die USA wollen ihre technologische Überlegenheit gegenüber der Sowjetunion demonstrieren
  2. Die USA wollen von vielen internen Problemen wie den Rassenunruhen und dem Vietnam-Krieg ablenken.
  3. Die NASA hätte große finanzielle Einbußen hinnehmen müssen, wäre das Raumfahrtprogramm gescheitert. Manche gehen sogar soweit und sagen, dass es Existenz der NASA auf dem Spiel stand.

Hinzu kommt auch, dass President Kennedy am 12. September 1962 bei seiner Rede in Houston Texas seine berühmten Worte sagte, dass die Vereinigten Staaten vor Ende der Dekade zum Mond fliegen werden.

Hier der Link zur gesamten Rede von John F. Kennedy

Wir möchten in dieser Dekade zum Mond fliegen und wir möchten weitere Dinge tun, nicht weil sie einfach sind, sondern weil sie schwer sind, weil dieses Ziel dazu dient, das Beste aus unseren Energien und Fähigkeiten zu machen und zu messen, weil wir diese Herausforderung annehmen, nicht bereit sie aufzuschieben, und weil es eine ist, die wir gewinnen wollen.

Viele Argumente der Theoretiker scheinen im ersten Moment logisch. Warum sieht man keine Sterne auf den Bildern? Warum scheint die US Flagge zu wehen? Warum hüpfen die Astronauten nicht höher? Und warum gibt es keinen Krater der Landung?

All diese Fragen erscheinen logisch. Aber es gibt auch immer eine Antwort, die ebenfalls logisch ist. Nur leider lässt es sich nicht immer einfach erklären, denn leider ist es nicht immer so einfach.

Nehmen wir die Bilder und die nicht vorhandenen Sterne. Dies wird immer wieder als Argument angeführt, dass die Astronauten nicht im All waren. Allerdings muss man auch sagen, sollten die Aufnahmen tatsächlich in einem Filmstudio entstanden sein, so hätte die NASA ziemlich schlampig gearbeitet, wenn man KEINE Sterne auf den schwarzen Hintergrund gemalt hätte. Aber zu den Fakten: Zu aller erst müssen wir uns in Erinnerung rufen, dass die Bilder 50 Jahre alt sind und wir von einem Technikstand aus den 1960er Jahren sprechen. Zudem können Fotofilme nur einen bestimmten Kontrastumfang einfangen. Das heißt, im gleichen Bild werden nur Objekte erfasst, die eine ähnliche Leuchtkraft haben. Sehr helle und weniger helle Punkte können nicht gemeinsam auf einem Bild erfasst werden. Erst ab einer Belichtungszeit von 3 Sekunden und einem Belichtungsindex von ISO 6400 sieht man Sterne auf den Bildern. Bei 3 Sekunden wären viele Bilder aber wohl auch verwackelt gewesen, denn die Aufnahmen wurden nicht mit einem Stativ gemacht. Übrigens sind auch auf späteren Bildern, teilweise entstanden auf der ehemaligen russischen Station MIR, keine Sterne zu sehen. Die Begründung ist dieselbe.

Auch die wehende Flagge wird gern als Beispiel genannt. Die Kritiker argumentieren, dass die Flagge nicht wehen dürfte, weil es auf dem Mond keine Luft gibt. Damit haben sie auch recht. Und wäre dies der einzige Grund, warum eine Flagge wehen kann, dann wäre dies tatsächlich ein Indiz. Es gibt aber Videoaufnahmen vom Mond die zeigen, dass die Flagge nach dem Aufrichten durch die Schwingungen verursacht durch den Flaggenmast in Bewegung versetzt wurde. Später berührt Neil Armstrong die Flagge erneut, sichtbar im Video. Und so wird die Flagge erneut in Schwingung versetz, welche gut eine halbe Minute anhalten. In der restlichen Laufzeit des Videos ist dann keine Schwingung mehr zu sehen.

Weitere Theorien besagen unter anderem, dass die Computer der Mondlandefähre bzw. der Raketen nicht genug Rechenleistung hatten, um die komplexen Berechnungen für den Kurs zu erstellen. Und damit liegen die Kritiker auch richtig. Nur wurden die Berechnungen durch die NASA auf der Erde durchgeführt und dann lediglich an das lunar Module gefunkt und dort verarbeitet.

Auch wurde die Strahlenbelastung im All als zu tödlich herangeführt. Dies wurde auch schon mehrmals wiederlegt und durch Rechenmodelle wurde die tatsächliche Belastung nachgewiesen.

Schlussendlich setzen die Verschwörungstheoretiker auch voraus, dass eine Vielzahl von Menschen an der Verschwörung beteiligt sind und auch 50 Jahre nach der vermeintlichen Täuschungsaktion immer noch darüber schweigen. Wenn man sich kurz vor Augen führt, um wie viele Personen es sich handeln muss, dann kommt man schnell zu dem Schluss, dass es sehr schwer ist, ALLE zum Schweigen zu verurteilen.

Dies wäre natürlich kein Take 42 Special, wenn wir nicht auch einen Bezug zu einem Film hätten. 2016 kam der Film Operation Avalanche in zumindest ausgewählte Kinos. Der Thriller, der wie eine Dokumentation aufgezogen ist, erzählt die Geschichte von 2 CIA Agenten, die auf dem NASA Gelände einen Spion der Sowjetunion entlarven sollen. Sie stellen aber fest, dass die NASA nicht in der Lage ist, die geplante Mondlandung durchzuführen. Letztendlich lud man sich Stanley Kubrick ein, der gerade 2001: Odyssee im Weltraum dreht, um sich Know-How anzueignen. Das Geheimprojekt trägt dann den Titel Operation Avalanche und ist Namensgeber für den Film.

Gedreht wurde übrigens auch auf bzw. im Johnson Space Center. Um die Erlaubnis zu bekommen, gab das Team vor, einen studentischen Dokumentarfilm drehen zu wollen. So wurden auch die Kostüme aus den 60er Jahren erklärt. Regie führte Matt Johnson, der auch am Drehbuch mitschrieb und eine der Hauptrollen spielte. Und die Musik ist von Jay McCarrol.

Und Andeutungen, dass die Mondlandung vorgetäuscht wurde, gibt es noch in vielen anderen Filmen und Serien, beispielsweise Family Guy, Rick und Morty oder auch Futurama. Im Animationsfilm Minions wird ebenfalls ein Filmset gezeigt, an dem gerade die Mondlandung gedreht wird. Im Film Unternehmen Capricorn von 1978 wird zwar nicht die Mondlandung vorgetäuscht, sondern die Reise vom Mars. Viele Verschwörungstheoretiker meinen aber, dass nicht verwendetes Filmmaterial der Mondlandung für diesen Film verwendet wurde. Also Filmmaterial von der gefälschten Mondlandung versteht sich.

Hier Anhören oder Downloaden:

Unsere Sondersendung zum 50. Jubiläum der Mondlandung läuft am Sonntag, 21. Juli 2019 auf allen drei Sendern:
Querfunk: 11 Uhr
Bermudafunk: 16 Uhr
Radio Unerhört: 19 Uhr

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