Nachschlag Bill Murray

Playlist

Kenny Loggins – I´m alright – Caddyshack
Miles Goodman – What about Bob Suite – What about Bob
George S. Clinton – Wild Things Theme – Wild Things
The Jesus & Mary Chain – Just like Honey – Lost in Translation
Jefferson Airplane – Somebody to Love – St. Vincent
Phoenix – Identical – On the Rocks

Caddyshack

Der Film Caddyshack ist eine der ersten Kinorollen von Bill Murray, auch wenn er davor nicht untätig war. Und eigentlich hätten wir Bill auch gar nicht sprechen hören, denn die Rolle war als stumme Rolle angelegt. Nachdem aber Murray gecastet war, meinte der REgieseur er solle ruhig reden und improvisieren. Er hatte wohl im Gefühl, dass alles andere nicht funktionier würde. So ist zum Beispiel die Cinderella Szene komplett durch Murray improvisiert.

Aber auch Chevy Chase hat sehr viel improvisiert, was wiederum Cindy Morgan, die Lacey spielte, so gar nicht gefiel. Das kann man sehr gut in einer Szene sehen, in der Tequilla getrunken wird und ihr Massageöl über den Rücken läuft. Sie war nach der Szene sehr sauer auf Chase und wurde erst durch den Regisseur wieder beruhigt.

Der Film wurde angeblich aus nur einem Grund in Florida statt Los Angeles gedreht: damit Studiobosse nicht unerwartet vorbeikommen und sich einmischen. Dafür wurde der Golfplatz teilweise auch komplett neu angelegt.

Kenny Loggins ist wahrscheinlich der einzige Rock-Musiker, der von allein von den Tantiemen seiner Filmsonmgs leben kann. Er hatte das Glück in den 80ern an Filmen beiteiligt zu sein, die irgendwie Teil der Popkultur wurden. Neben „I’m alright“ aus Caddyshack, stammt von ihm der Top Gun Titelsong „Danger Zone“ und der namensgebende Song „Footloose“, für den es auch eine Oscarnomminierung gab. Seine Karriere begann in den 60er Jahren und war Teil verschiedener Projekte und Bands, bis er 1977 seine Solokarriere startete. Die Filme verhalfen ihn zum Durchbruch. Sein letztes Studioalbum stammt von 2009, seine letztes Studioprojekt nahm er mit der Band Blue Sky Riders 2015 auf.

Harold Ramis, der Regisseur und Bill Murray haben dann noch so ein paar Filme zusammen gemacht, die man vielleicht kennt: zum einen Und täglich grüßt das Murmeltier und zum anderen die Ghostbusters Filme. Diesen werden wir in 2021 auch eine Sendung widmen, wenn es denn so bleibt. Aktuell ist ja Ghostbusters Legacy für April 2021 angekündigt.

What about Bob – Was ist mit Bob

Neben Mr Murray haben wir hier Richard Dreyfuss in der Hauptrolle. Den kennt man vielleicht aus Filmen wir dem weißen Hai, Die unheimliche Begegnung der dritten Art oder auch American Graffiti.

Ursprünglich hätte die Rolle von Bill Murray von Robin Williams gespielt werden sollen. Der musste aber auf Grund von Terminkonflikten aus dem Projekt aussteigen und so ging die Rolle an Bill Murray. Die beiden Hauptdarsteller kamen aber nicht wirklich miteinander klar, was sie beide sowohl in gemeinsamen als auch getrennten Interviews bestätigten. Lustigerweise haben beide aber auch gesagt, dass der Film jeweils einer ihrer Lieblingsfilme ist.

Miles Goodman hatten wir hier noch nicht. Er war nie an den wirklich großen Produktionen beteiligt, aber ich bin sicher das jeder mindestens einen Film mit seiner Musik gesehen hat. Teen Wolf, Mein Partner mit der kalten Schnauze, Sister Act 2, Housesitter und ähnliche leichte Kost der 80er und 90er wurden von ihm mit Musik versehen. Goodman starb 1996 mit 47 an einem Herzinfarkt.

Und die Rolle von Dreyfuss hätte ursprünglich von Patrick Stewart gespielt werden sollen. Wenn also alles so gekommen wäre, wie geplant, dann wäre Captain Picard auf Mork vom Ork gestoßen, also so in der Art. Auch interessant.

Wild Things

Wild Things ist wohl einer der am meisten unterschätzten Filme, der so komplett unter dem Radar lief, dass es eigentlich verboten gehört. Aber genug der Lobhudelei. Wir sehen Kevin Bacon, Matt Dillon, Neve Campbell und Denise Richards und halt auch den guten Mr. Murray, der allerdings nur 20 Minuten im Film zu sehen ist, daher also eher eine Nebenrolle.

Wer den Film gesehen hat, kann verstehen, dass die Story eher komplex und verworren ist. Den Schauspielern ging es ähnlich und da der Film ja nicht in chronologischer Reihenfolge gedreht wurde, gab es immer wieder Drehbesprechungen in denen alle zusammen kamen und die gerade vorherrschende Motivation der einzelnen Charaktere durchgesprochen wurde.

Bei einer Szene an einem Fluss wurde eine Leiche entdeckt. Die Polizei wurde geholt, diese sicherte die Leiche an einer Stelle, die von der Kamera nicht einsehbar war und erst nach Abschluss der Dreharbeiten wurde die Leiche aus dem Wasser gefischt. Das nenn ich mal Comittment.

George S. Clinton ist auch einer dieser vermeintlichen Komponisten aus der zweiten Reihe. Er ist nie mit wirklich großen Produktionen aufgefallen, hat aber am einen oder anderen Kultfilm mitgewirkt. Dazu gehören zwei Cheech and Chong Filme in den frühen 80ern und später – wohl am bekanntesten – Austin Powers. Mit Wild Things schafft er allerdings einen Sound, der zum einen die schwüle Hitze von Florida widerspiegelt und zum anderen die nicht nur sexuelle Spannung zwischen allen Protagonisten auf den Punkt bringt. Zum Film kann man geteilter Meinung sein, aber der Soundtrack hat einen hohen Wiedererkennungswert.

Lost in Translation

Kommen wir mal zu einem kleinen Meisterwerk und ich habe bei den Vorbereitungen feststellen müssen, dass auch der Film schon wieder 17 Jahre alt. Wir sprechen über Lost in Translation und sehen Bill Murray und Scarlett Johansson, die zum Zeitpunkt der Dreharbeiten 17 Jahre alt war. Und sie spielt verdammt gut. Sie wurde 1984 geboren, das Jahr in dem der erste Ghostbusters in die Kinos kam.

Das Drehbuch, dass man übrigens im Netz finden kann, ist weniger ein traditionelles Drehbuch. Es enthält viel mehr Regie-Anweisungen und weniger Dialoge. Damit lässt es Raum für Improvisationen. Und die beherrscht Murray ja ausgezeichnet. Johansson kam damit offensichtlich auch ganz gut klar.
Bis jetzt ist das übrigens der einzige Film, für den Bill Murray eine Oscar-Nominierung erhielt.

Sofia Coppola, Regisseurin des Films, hatte Bedenken, dass Murray tatsächlich zum Dreh auftaucht, denn bis zu Drehbeginn gab es von ihm nur eine mündliche Zusage. Eine Woche vor Drehbeginn traf er dann aber in Tokyo ein und alle waren erleichtert. Der Grund für die lediglich mündliche wird noch geklärt.

Der extrem ruhige Film kommt völlig ohne eigenen Score aus und lässt nur vereinzelt und sehr dezent Musik klingen. Wenn man den Film mit Musik in Verbindung bringen will, erinnert man sich wahrscheinlich an die Karaoke Szene mit Bill Murray und Scarlett Johansone und natürlich an die letzte Szene, in der beide hoffnungsvoll auseinandergehen. Die Karaoke-Version „More than this“ ist aus gutem Grund ein Hiden Track auf dem Soundtrack und läuft nach 10 Minuten Stille im Anschluss vom Schlusssong The Jesus & Mary Chain „Just like Honey“ – und den Song hören wir jetzt.

St. Vincent

Wir springen ein wenig in der Zeit und sehen neben Murray noch Melissa McCarthy und Naomi Watts. Letztere hat sich ihren russischen Akzent antrainiert, in dem sie YouTube Videos schaute und einem Spa die Leute beobachtete und ihren zuhörte.

Der Soundtrack ist ein Mix aus Score und bekannten Evergreens. Auch wenn die Musik von Theodore Shapiro Erwähnung finden sollte, braucht unsere Show ab und zu auch etwas kommerzielles. Und da passt Jefferson Airplane mit Somebody to love wunderbar hier hin, denn der Titel charakterisiert Vincent richtig gut, ordnet ihn in seine Zeit als Soldat in Vietnam ein und trägt zu den vielen Persönlichkeitsschichten bei, die während des Films freigelegt werden.

Die Rolle von Vincent hätte eigentlich von Jack Nicholson gespielt werden sollen, aber dieser hat die Rolle abgelehnt und widerum Bill Murray empfohlen. Vor allem Melissa McCarthy wurde für ihre Leistung in diesem Film gelobt und gefeiert.

The Dead don’t die

Bill Murray hat ja schon Zombie-Film Erfahrung. Aber erst seit The Dead don´t die auch in einer Hauptrolle und nicht nur Nebenrolle. Wir sehen ihn hier zusammen mit Adam Driver und auch Tilda Swinton. Aber auch sonst ist der Film durchaus gut besetzt. Steve Buscemi, Tom Waits und auch Iggi Pop sind hier zu nennen.

Bitte mal drauf achten, denn an mehrere Stellen sind Sound Effekte von Star Wars eingebaut. So zum Beispiel, wenn Adam Driver mit seinem kleinen Smart, oder was das ist, auf den Parkplatz fährt. Adam Driver hat in Star Wars 7 – 9 Kylo Ren gespielt.

Die Idee zum Film kommt angeblich von Jim Jarmusch, dem Regiesseur und Tilda Swinton, während beide zusammen am Film „Only Lovers left alive“ gearbeitet haben.
Bruce Campbell, der eine oder andere kennt ihn aus dem Film Army of Darkness, hätte auch einen Zombie spielen sollen. Er lehnte aber ab, weil er seit 40 Jahren sehr Make-up-lastige Rollen spielt. Warum er gerade bei diesem Film die Reissleine zog, ist nicht bekannt.

The Dead don’t die ist in jedem Fall ein seltsamer Film. Neben schrulligen Figuren und seltsamen Dialogen fällt vor allen dingen auf, dass der gleichnamige Song zum Film überdurchschnittlich oft zu hören ist. In einer Szene läuft „The Dead don’t die“ im Radio und Bill Murrays Figur merkt an den Song schon mal gehört zu haben. „Der Song lief im Vorspann“ ist die Antwort seines Partners.

On the Rocks

On the Rocks ist unser letzter Film heute und ist derzeit in den Kinos bzw bei AppleTV zu sehen. Es ist die dritte Zusammenarbeit von Sofia Coppola und Bill Murray, nach eben Lost in Translation und A Very Murray Christmas, in dem TV Special spielte auch Rashida Jones mit, an deren Seite man Murray in On the Rocks zu sehen ist.

Wir haben die Musik aus dem Trailer, die von der Band Phoenix stammt und auch schon bei Lost in Trnslation zu hören waren. Die französische Band hat sich 1996 gegründet, ist dem Genre Indiepop treu geblieben und hat es bisher auf 6 Studioalben gebracht. Die Band hat in Frankreich und England moderaten Erfolg in den Singlecharts, platzierte aber bisher fast jedes Album in Deutschland, UK, USA und Frankreich in den Top 100.

Als Sofia Coppola ihr Script zu Lost in Translation an einer Theatergruppe ausprobierte, spiele Rashida Jones die Rolle der Charlotte, die im Film von Scarlett Johansson verkörpert wird.

Bill Murray

Über Bill Murray haben wir ja schon mal berichtet, und zwar in unserer Sendung zu Und täglich grüßt das Murmeltier. Da haben wir ja auch schon mal erwähnt, dass er nicht gerade einfach ist und eine Zusammenarbeit mit ihm durchaus schwierig sein kann. Scarlett Johansson ist kein Fan von ihr, Richard Dreyfuss haben wir schon erwähnt und auch Harold Ramis, Co-Star aus Ghostbusters und Regisseur von Murmeltier hat eben genau nach den Dreharbeiten zu Murmeltier beschlossen, mit Murray nicht mehr als Regisseur zu arbeiten. Kurz vor Ramis Tod haben die beiden sich dann wieder versöhnt. Seit Lost in Translation nimmt er auch immer wieder ernste Rollen an und man kann sagen, die stehen ihm gut.

Neben dem Film hat Bill Murray mit seinen Brüdern zusammen ein Restaurant und ist an mehrere Sportclubs beteiligt, beispielweise an den Chicago Bulls, Chicago Cubs oder auch Chicago Bears.

Murray wurde durch die schwedische Polizei angehalten. Er wurde verdächtigt, unter dem Einfluss von Alkohol mit einem Golfcaddy gefahren zu sein.

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